pte20130109010 in Business

Nestlé vor Verkauf von Sparten in Südamerika

Wettbewerbshüter sollen grünes Licht für Deal mit Pfizer geben


Nestlé-Zentrale: Übernahmen an der Tagesordnung (Foto: nestle.de)
Nestlé-Zentrale: Übernahmen an der Tagesordnung (Foto: nestle.de)

Berlin (pte010/09.01.2013/12:08) Der Lebensmittel-Gigant Nestlé http://nestle.com plant Geschäftsbereiche in Südamerika in der Höhe von über einer Mrd. Dollar (770 Mio. Euro) zu verkaufen. Mit diesem Schritt will der Konzern aus der Schweiz die Genehmigung für die bereits vollzogene Übernahme des Babynahrungssegments des US-Pharmariesen Pfizer http://pfizer.com erwirken. Derzeit legen sich noch die Regulierungsbehörden in fünf lateinamerikanischen Ländern, Kenia und Südafrika quer.

Schwellenländer bremsen

Die Aufsichtsorgane befürchten, dass die Übernahme den Wettbewerb verzerren könnte und dadurch in erster Linie die Konsumenten selbst zu Schaden kommen. Mexiko hat sich bereits im November dagegen ausgesprochen, weil dadurch die Preise für Babymilch und Ergänzungsprodukte für Mütter um 2,9 bis 11,5 Prozent steigen könnten, heißt es. Nestlé hat Anfang Dezember die Pfizer Nutrition um rund elf Mrd. Franken (neun Mrd. Euro) erstanden und hat damit gleichzeitig 4.500 neue Beschäftigte im Unternehmen integriert. Damit hat Nestlé ein Segment erworben, dass 85 Prozent seines Umsatzes in Schwellenländern erwirtschaftet.

Wie Bloomberg in Erfahrung gebracht hat, greift die Beraterfirma Rothschild dem mächtigen Konzern bei der Abwicklung des Deals rund um die geplanten Verkäufe unter die Arme. So sollen als potenzielle Interessenten vor allem Heinz, Danone, der Kindernahrungsproduzent Mead Johnson Nutrition, das Gesundheitsunternehmen Abbott Laboratories und der mexikanische Milchhersteller Grupo Lala in Frage kommen.

Kindernahrung großteils überzuckert

Nestlé ist der weltweit größte Nahrungsmittelhersteller. Doch nicht nur manchen Wettbewerbsbehörden ist das Geschäftsgebaren des Riesen ein Dorn im Auge. Auch Verbraucherschutzorganisationen sehen Nestlé kritisch. Vor allem Nahrungsmittel für Kinder geraten immer wieder unter Beschuss. Die Verbraucherorganisation Foodwatch http://foodwatch.de hat kürzlich auf Kinder ausgerichtete Frühstücksflocken untersucht. Das Ergebnis: ein Zuckerschock.

"Zahlreiche Kinderlebensmittel von Nestlé sind nicht ausgewogen und deutlich überzuckert. Speziell Frühstückflocken weisen einen Zuckeranteil von mindestens 30 Prozent auf", erklärt Andreas Winkler von Foodwatch im Gespräch mit pressetext. Produkte für Kinder seien in der Regel mit mehr Zucker versehen als jene für Erwachsene. "Der Konzern reagiert unverantwortlich", kritisiert Winkler die enorme Kluft zwischen selbstprofiliertem Anspruch des Unternehmens und den tatsächlichen Gegebenheiten.

(Ende)
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