pte20130108019 in Business

Konsolengeschäft für Hersteller ein Verlust

Insider rechnet vor: Xbox 360 und PS3 kosten bislang acht Mrd. Dollar


Controller: Hersteller müssen Kosten senken (Foto: pixelio.de/S. Grazioli)
Controller: Hersteller müssen Kosten senken (Foto: pixelio.de/S. Grazioli)

Berlin (pte019/08.01.2013/13:55) Die Elektronikriesen Microsoft und Sony haben seit der Einführung ihrer aktuellen Konsolen im Jahr 2005 Unsummen investiert, die sie bis dato bei weitem nicht wieder eingefahren haben, so die Meinung von Ben Cousins, einem ehemaliger Sony-Mitarbeiter und Konsolen-Insider. Er rechnet in einer Analyse vor http://bit.ly/XetAPM , dass Microsoft in seine Xbox 360 insgesamt 2,996 Mrd. Dollar gesteckt hat, während sich Sony die PS3 sogar 4,951 Mrd. Dollar kosten hat lassen. Gemeinsam kommen sie somit auf acht Mrd. Dollar Entwicklungskosten.

Verkäufe machen Kosten nicht wett

"Konsolen wie die Xbox, PlayStation und die Wii U werden mit Verlust verkauft. Die Produktion und der Vertrieb kosten mehr als man mit den Verkäufen einnimmt", sagt Cousins. Hinzu kommen Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Werbung. Der Konsolenmarkt hat stark mit der aufkommenden mobilen Konkurrenz zu kämpfen. Billige Online-Games, die auf Smartphones und Tablets einfach und mobil zu spielen sind, werden immer beliebter (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20121127004 ).

Auch Konsolenhersteller verkaufen zunehmend ihre Spiele über das Internet. Die Onlinedistribution trägt somit ihren Teil zum schrumpfenden Konsolenmarkt bei. Im Gespräch mit pressetext erklärt Marcus Börner, Geschäftsführer der reBuy reCommerce GmbH http://rebuy.de , die Strategie beim Internet-Vertrieb. "Für Firmen ist es wesentlich günstiger Spiele online ohne Zwischenhändler, CD-Hülle und Datenträger anzubieten als sie im Geschäft zu platzieren." Die Industrie setze auf die Onlinedistribution, da ihnen der Gebrauchtmarkt ein Dorn im Auge sei. "Neue Spiele haben einen Onlinecode, der nur ein Mal nutzbar ist. Wollen Gamer das Spiel dann gebraucht kaufen, müssen sie für zehn Euro einen neuen Code beantragen, wodurch die Firmen dann auch am Weiterverkauf verdienen", so Börner

Wandel steht an

Die Xbox 360 sowie die PS3 wurden jeweils rund 70 Mio. Mal verkauft. Doch diese Verkaufszahlen und die Einnahmen durch die dazugehörenden Konsolenspiele reichen nicht aus, um den hohen Kosten Herr zu werden. Von den rund 70 Mio. verkauften Xbox 360 seien geschätzte 40 Prozent nach der letzten Preissenkung im August 2009 über den Ladentisch gegangen, so Cousins. Für angestammte Konsolenhersteller wird die Luft dünner, ein Wandel in der Branche stehe bevor, so der Insider. Die Branchenriesen hoffen, mit der Entwicklung eines zentralisierten Mediensystems den Weg zurück in die Spur zu finden. Ob dies angesichts der immer stärker werdenden mobilen Wettbewerber glückt, ist fraglich.

(Ende)
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