Fledermäuse: Superimmunität durch das Fliegen
Plötzliche Veränderung der DNA nur bei diesen Tieren nachweisbar
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Fledermaus: Fliegen und Immunität hängen zusammen (Foto: pixelio.de, M. Gerber) |
Geelong (pte011/21.12.2012/10:45) Fledermäuse verfügen nicht nur über die Fähigkeit der Echolokalisation und können magnetische Felder erkennen, sondern sind auch gegen eine ganze Reihe der tödlichsten Erkrankungen immun, wie eine Studie des CSIRO Australian Animal Health Laboratory http://bit.ly/JAXMPx herausgefundoen hat.
Zwar tragen Fledermäuse eine Reihe von Krankheiten wie SARS und Ebola in sich. Aber nur wenige Erkrankungen schaden ihnen tatsächlich. Für ein Tier dieser Größe altern sie sehr langsam und sterben eher durch Einflüsse von außen als an Alter oder Krankheiten. Details der Studie wurden in Science http://sciencemag.org veröffentlicht.
Zusätzlicher Stress beim Fliegen
Das Team um Christopher Cowled vermutet, dass diese Immunität nicht nur zum Schutz vor Infektionskrankheiten entstanden ist, sondern als Reaktion auf den zusätzlichen Stress, der durch das Fliegen verursacht wird. Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die lange Strecken fliegen können. Das bedeutet, dass sie pro Tag rund 20 Prozent mehr Energie verbrauchen als andere Säugetiere der gleichen Größe.
Ein Nebenprodukt der Erzeugung dieser außergewöhnlichen Menge an Energie, die für das Fliegen benötigt wird, sind Moleküle, die sogenannten reaktiven Sauerstoff-Spezies (ROS). Diese schädigen die DNA durch das Entfernen ihrer Wasserstoffatome. Laut Cowled haben die Fledermäuse eine eigene Strategie entwickelt, um genau das zu verhindern.
Notwendig war das, da diese Moleküle sonst zu Krebs oder einer frühzeitigen Alterung führen würden. Der Vergleich des Genoms zwei sehr verschiedener Arten hat ergeben, dass die Gene, die die Schädigung der DNA erkennen und darauf reagieren, vor rund 88 Mio. Jahren eine plötzliche Veränderung erfahren haben. In diesem Zeitraum begannen die Vorfahren der heutigen Fledermäuse zu fliegen.
Chance zur Heilung von Krankheiten
Da diese genetische Veränderung im Genom anderer Säugetiere nicht nachzuweisen ist, geht der Wissenschaftler davon aus, dass sie auf diese neu erworbene Fähigkeit zurückzuführen ist. Cowled hofft, dass es möglich sein wird, diese besondere Fähigkeit der Fledermäuse auch beim Menschen zu erzielen.
"Wenn es uns gelingt, die menschliche Immunreaktion so zu verändern, dass sie mehr jener der Fledermäuse entspricht, dann könnten wir eine bessere Chance haben, Krankheiten zu überleben, gegen die diese Tiere immun sind." Edward Holmes von der University of Sydney http://sydney.edu.au bezeichnet die aktuelle Studie daher als Durchbruch, der teilweise erklärt, warum sich das Immunsystem der Fledermäuse von dem anderer Säugetiere unterscheidet.
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