CEE-Wirtschaft 2013 robuster als West-Eurozone
Slowakei "Auto-Weltmeister" - ATX mit positivem Trend
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Fritz Mostböck: sieht CEE im Vorteil (Foto: erstebank.at) |
Wien (pte013/19.12.2012/12:55) Die konjunkturelle Lage zentral- und osteuropäischer Staaten (CEE) wird sich 2013 robuster darstellen als im westlichen Euroraum. Die Verschuldungssituation sowie das reale Wirtschaftswachstum sind im relativen Vergleich mit dem Eurozonen-Schnitt deutlich besser. Gepaart mit einem niedrigen Lohnniveau, gesteigerter Produktivität und konkurrenzfähigen Steuersystemen kann der CEE-Raum dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität aufrechterhalten. Dies hat heute, Mittwoch, Fritz Mostböck, Head of Group Research von der Erste Bank http://erstebank.at , im Rahmen eines Aktienmarkt-Ausblicks erläutert.
Geringe Produktionskosten
Während Eurostat http://epp.eurostat.ec.europa.eu 2013 für Zentral- und Osteuropa mit einem durchschnittlichen realen BIP-Wachstum von 1,4 Prozent rechnet, wird jenes des Euroraums nur magere 0,4 Prozent betragen. Wesentlicher Faktor sind die geringen Arbeitskosten. Industriebetriebe können im ehemaligen "Osten" schlicht und einfach zu günstigeren Konditionen produzieren als das in Frankreich, Deutschland oder Spanien der Fall wäre.
Vor allem die Slowakei nimmt in diesem Zusammenhang eine Vorreiterrolle ein. Österreichs östlicher Nachbar hat sich über die Jahre hinweg zum "Power-House" der Auto-Produktion gemausert. Mit 850.000 jährlich hergestellten Wagen verfügt das 5,4 Mio. Einwohner zählende Land weltweit über die höchste Pro-Kopf-Produktion in der Automobilindustrie.
Verletzliche Eurozone
Das Problem der Eurozone ist ihre Verletzlichkeit. Grund dafür sind eine uneinheitliche Fiskalpolitik, 17 unterschiedliche Anleihe-Märkte, Asset-Klassen und Rendite-Strukturen sowie unterschiedliche Marktliquiditäten. Demgegenüber verfügen die USA über einen großen liquiden Währungsblock mit einheitlicher flexibler Fiskalpolitik.
Insbesondere Südeuropa stöhnt derzeit gewaltig unter dem Druck der Finanzmärkte. Die Rating-Entwicklung macht dies deutlich. Während der CEE-Raum vergleichsweise stabil geratet wird und sich über Upgrades freuen kann, müssen Griechenland, Portugal und Co signifikante Downgrades in Kauf nehmen.
ATX mit guter Performance
Für den österreichischen Leitindex ATX war das Jahr 2012 ein erfolgreiches. Mit einer Performance von Plus 25 Prozent zeigt der Trend nach oben. Von den etablierten Märkten Europas entwickelte sich nur der DAX noch besser. In Summe eine deutliche Out-Performance bei schwachen Handelsumsätzen und ausbleibenden Kapitalmarkttransaktionen.
Das Potenzial bei Börsengängen ist in der derzeitigen Lage eingeschränkt, meint Mostböck auf Anfrage von pressetext. Allerdings seien IPOs an der Wiener Börse mittlerweile zu einer Seltenheit geworden (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20121218014 ). Beim ATX erwartet er für das kommende Jahr eine Performance im unteren zweistelligen Bereich von zehn bis 15 Prozent.
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