Finanzieller Rat: Größtmögliche Distanz wichtig
Empfehlungen für nahestehende Personen häufig irrational
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Geld: Finanz-Ratschläge bei Fremden rationaler (Foto: pixelio.de, M. Staudinger) |
Canterbury/Nottingham/Wien (pte003/04.12.2012/06:10) Menschen können für Fremde oder entfernte Verwandte rationalere finanzielle Entscheidungen treffen als für sich selbst oder Nahestehende. Zu diesem Ergebnis ist eine aktuelle Studie der Lincoln http://lincoln.ac.nz und Nottingham University http://nottingham.ac.uk gekommen. Die Probanden wurden dazu aufgefordert zu entscheiden, ob sie sofort eine bestimmte Geldsumme erhalten möchten oder vielmehr auf eine größere spätere warten möchten. Zusätzlich wurden Variablen zur Bestimmung des Bekanntheitsgrades - angefangen von Eltern, Geschwistern und Neffen, bis hin zu den besten Freunden und komplett Fremden - festgelegt.
Faktor Zeit entscheidend
Die Forscher haben herausgefunden, dass die Teilnehmer für sich und den Nahestehenden eher die kleine sofortige Summe bevorzugten als die verspätete große. Die Entscheidung fiel jedoch weniger impulsiv und rationaler bei Fremden aus. Dieses Ergebnis soll zeigen, dass Entscheidungsprozesse vom Beziehungsgrad abhängig sind.
"Dass sich die Teilnehmer für die kleinere sofortige Summe für sich selbst und den Nahestehenden entscheiden, hängt mit einem typischen psychologischen Prinzip zusammen", erklärt Stefan Hampl, Stellvertretender Departmentleiter für Psychologie an der Sigmund Freud Privatuniversität http://sfu.ac.at , gegenüber pressetext. Zeit sei diesbezüglich ein wichtiger Faktor. "Ein kleiner Gewinn in unmittelbarer Zukunft hat einen höheren Wert als größere Summen, die man erst irgendwann bekommt", so der Experte.
Emotionen beeinflussen Ratschläge
"In solchen Entscheidungssituationen spielen aber auch Emotionen eine wichtige Rolle", sagt Hampl. Nach jahrelanger Erfahrung mit einer nahestehenden Person sei bereits vermutbar, wie sie auf bestimmte Sachverhalte und Ratschläge reagiert, was die Möglichkeit für rationale Entscheidungen automatisch verwehre, da die Distanz zur jeweiligen speziellen Situation nicht gegeben sei.
In manchen Fällen hätten zusätzlich Eigeninteressen eine Bedeutung. "Wenn man zum Beispiel jemanden rät, dem Vater ein iPad als Weihnachtsgeschenk zu kaufen, dann oft auch deswegen, weil man es selbst gerne hätte", schließt der Fachmann ab.
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