50 Mrd. Pfund: UK-Banken brauchen mehr Kapital
Royal Bank of Scotland lehnt Vorschlag auf Beteiligung ab
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London: Banken wird mehr Eigenkapital nahe gelegt (Foto: pixelio.de/Rolf Handke) |
London/Berlin (pte025/30.11.2012/12:16) Banken in Großbritannien werden künftig ihr Eigenkapital um 20 bis 50 Mrd. Pfund (25 bis 31 Mrd. Euro) aufstocken müssen, um drastischen Einschnitten und internen Restrukturierungen aus dem Weg zu gehen. Grund für diese Einschätzung ist das grundlegende Misstrauen der Bank of England http://www.bankofengland.co.uk , wonach britische Geldhäuser ihre Bücher zurzeit nicht korrekt bewerten, wie aus dem jüngsten Financial Stability Report hervorgeht.
"Realistische Einschätzung" gefordert
Der wirtschaftspolitische Ausschuss der Bank of England fordert die Kreditinstitute auf, über die finanziellen Schwierigkeiten zu berichten, die sich auf eine angemessene Bewertung ihrer Assets auswirken. Hinzu kommt die Aufforderung nach einer "realistischen Einschätzung" der Kosten, die durch die Libor-Manipulation und das Geschäft mit faulen Versicherungsprodukten entstanden sind. Während Bankenaufseher dazu angehalten werden entschiedener vorzugehen, erwartet man von den Geldhäusern eine Beurteilung der möglichen Engpässe und Fehlbeträge des kommenden Jahres.
Royal Bank of Scotland unter Druck
"Europäische Banken sind in letzter Zeit ständig mit Forderungen nach Kapitalerhöhungen konfrontiert. Man sollte aber auch über andere Mechanismen wie zum Beispiel den gezielten Abbau von Risiko-Assets nachdenken. Auch mit den Regelungen im Rahmen von Basel-III wurde schon viel gemacht", sagt Klaus-Georg Meyer, Leiter des Bankengeschäfts von Capgemini Consulting http://capgemini.de , im Interview mit pressetext.
Die Aufforderung der Bank of England stößt bei den Betroffenen nicht unbedingt auf Gegenliebe. Das britische Finanzministerium als größter Anteilseigner der Royal Bank of Scotland (RBS) http://rbs.com und der Lloyds Banking Group hat bereits klar gemacht, sich nicht an einer Kapitalerhöhung zu beteiligen. Die RBS verfügt über die labilste Eigenkapitalquote der vier größten Banken Großbritanniens und hat die höchsten Belastungen bei kommerziellen Immobiliendarlehen in ihren Büchern.
Maßnahmen unabdingbar
Ganz Europa diskutiert gegenwärtig über Regulierungsmaßnahmen und Möglichkeiten, wie man den Bankensektor krisenfest macht. Lösungen auf EU-Ebene sind auf dem Weg, darunter der europäische Fiskalpakt. Das Image der Banken hat in den vergangenen Jahren zweifelsohne stark gelitten. "In der Tat ist es so, dass die Banken momentan von der Politik sowie der Öffentlichkeit in Sippenhaftung genommen werden. Ein Institut, das bislang stets gut gewirtschaftet hat, fühlt sich deshalb mitunter unfair behandelt", so Meyer, der sich eine Erholung des Sektors nur auf lange Sicht vorstellen kann.
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