Afrika: Nachfrage nach Kosmetikgütern zieht an
Schönheitsindustrie profitiert von wachsendem Wohlstand
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Lidschatten-Palette: kommt in Afrika immer besser an (Foto: pixelio.de/Klicker) |
Johannesburg/Wien (pte002/19.11.2012/06:05) International agierende Kosmetik-Riesen setzen immer mehr auf den afrikanischen Markt und dessen weibliche Konsumenten. Während die Umsätze und Absatzzahlen in weiten Teilen Europas stagnieren, sehen L'Oréal, Unilever, Henkel und Co in Afrika ein beträchtliches Potenzial. Mittlerweile gilt der Kontinent in der Branche als zukunftsträchtiger Emerging Market. "Afrika ist der nächste Schritt für globale Luxusgüter-Marken. Kurzfristige Investitionen werden sich aber nicht auszahlen, da sich die hohen Wachstumsraten vermutlich erst nach 2020 einstellen werden", erklärt Fflur Roberts, Chef des Luxus-Segments beim Marktforschungsunternehmen Euromonitor http://euromonitor.com .
Handelssystem erschwert Geschäft
"Afrika ist für uns ein wichtiger Markt mit hohem Wachstumspotenzial. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist der Umsatz der Gruppe in der Zone Afrika und Nahost um fast 18 Prozent gestiegen. Im Vorjahr wurden zwei neue Filialen in Ländern mit hohem Potenzial für neue Konsumenten eröffnet: im September in Nigeria und im Dezember in Kenia", erklärt Alexandra Pifl, Pressesprecherin von L'Oréal Österreich http://loreal.at , im Interview mit pressetext. Zu verdanken sind diese Zahlen dem zunehmenden Wohlstand und wirtschaftlichen Aufschwung in gewissen Regionen in jüngster Vergangenheit.
Ein Dorn im Auge ist allerdings das länderübergreifende informelle Handelssystem, das Ein- und Ausfuhr von Produkten erschwert. Informelle Kaufmänner ersparen sich beim Grenzüberschritt oftmals durch Schmiergelder den regulär zu entrichtenden Zoll, wodurch deren Produkte auf dem jeweiligen Absatzmarkt um rund 40 Prozent billiger verkauft werden können. Erschwerend kommt hinzu, dass die Vertriebsstrukturen innerhalb Afrikas derweil noch alles andere als ausgereift sind.
"Produkte anpassen"
Neben den großen Konzernen haben auch lokale Unternehmen den Trend hin zu mehr Körperpflege erkannt. Sie versuchen ihre Produkte auf die afrikanischen Verhältnisse anzupassen und somit eine vermeintliche Schwäche der Multis auszunutzen. "Die von den internationalen Marken benutzen Farben sind nicht immer gut für die afrikanische Frau. Die hohe Luftfeuchtigkeit, das Klima und die starke Sonnenstrahlung müssen bei der Zusammensetzung des jeweiligen Produkts berücksichtigt werden", gibt Suzie Wokabi, Gründerin der Marke SuzieBeauty http://suziebeauty.com , zu bedenken.
Für diesen Zweck hat L'Oréal im Jahr 2000 ein eigenes Labor in Chicago eingerichtet. "Wir wollen mit einem vielfältigen Angebot auf besondere Bedürfnisse einzelner Zielgruppen Rücksicht nehmen. Deshalb erforscht L'Oréal seit vielen Jahren die Besonderheiten von Haut und Haaren von Menschen afrikanischen Ursprungs", so Pifl.
Jung, gebildet und urban
Die umtriebige Kenianerin Wokabi beschreibt ihre weiblichen Kunden als jung, gebildet, urban und rund 600.000 kenianische Schilling (5.400 Euro) pro Jahr verdienend. Das durchschnittliche Jahreseinkommen beträgt in Kenia nur 154.000 KES. Das sind umgerechnet 1.400 Euro. Im Vergleich zu anderen Weltregionen befindet sich der afrikanische Markt noch im Dornröschenschlaf. Die Beauty-Industrie hat hier im Vorjahr rund 20,4 Mrd. Dollar (16 Mrd. Euro) umgesetzt, ähnlich viel wie im Nahen Osten. Südafrika ist dabei mit einem Absatz von 3,9 Mrd. Dollar Spitzenreiter. Nigeria und Kenia (260 Mio. Dollar) belegen unter den Subsahara-Staaten Platz zwei und drei. In Asien beträgt das Marktvolumen hingegen bereits 114 Mrd. Dollar.
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