pte20121025026 in Business

"Einkaufszentren müssen überraschen können"

ACSC-Kongress 2012 diskutiert über den Handel im Wandel


Wien (pte026/25.10.2012/16:00) "Handel ist tatsächlich auch Wandel." Zu diesem Schluss kommt Stephan Mayer-Heinisch, Obmann der Österreichischen Fachvereinigung für Einkaufszentren http://acsc.at , auf dem ACSC-Kongress 2012, der dieses Jahr unter dem Motto "Handel Himmel Hölle - Shopping Center als Wirtschaftsmotor" stand. Der deutsche Trendforscher Sven Janszky, Leiter des 2b AHEAD ThinkTank http://2bahead.com , meint im Gespräch mit pressetext, dass Einkaufszentren in Zukunft die strategische Macht über Warenangebote verlieren und Event-Shopping zu mehr Kaufhaus-Identität beiträgt.

Ökonomie der Anerkennung

Ausgehend vom Badezimmerspiegel als "Multi-Touchpoint-Kommunikationsplattform" skizziert der Trendforscher den Kundendialog bis 2022 als "Ökonomie der Anerkennung statt Aufmerksamkeit", denn in einer permanenten technischen Verbundenheit sei Letztere ohnehin gegeben. Software werde die Vorlieben des Kunden feststellen, Dialoge speichern und Angebote stets neu adaptieren. Kunden würden so zu bestens informierten Einkaufsprofis und demzufolge Verkaufspersonal sicher auch mit anderen Aufgaben zu betrauen sein.

Die Einkaufszentren der Zukunft müssen laut Jansky "immer ansprechbar sein, sich mit dem Kunden mitfreuen und ihn auch überraschen können". Den Kunden wird dank elektronischer Assistenten stets das geeignetste Angebot angezeigt werden, weshalb Einkaufszentren also auch immer besser als der jeweilige Online-Shop sein müssten. "Dafür ist der Kunde aber schon vor Ort." Diese sollten generell mit der Einrichtung einer exklusiven Premium-Zone ohne jedwede Störungen reagieren.

Der Konsumhölle entgegnen

Die Glorifizierung des Marktes samt seiner Akteure hält der Philosoph Konrad Liessmann http://homepage.univie.ac.at/konrad.liessmann für ein noch junges Phänomen und durch die Überflussgesellschaft bedingt. "Die Rede vom Einkaufsparadies hat in der Tat einen tieferen Sinn, jedoch mit der dunklen Kehrseite von Konsumhölle über Kaufrausch bis zur Kaufsucht", so Liessmann. Einkaufszentren würden folgerichtig wieder zu Orten der Kommunikation, denn der Kaufakt selbst wandle sich gerade ebenfalls gravierend. Liessmann rechnet damit, dass den Menschen Leben wieder mehr bedeuten wird als Konsum.

Für Kurt Schneider, Geschäftsführer Ekazent Immobilien Management http://ekazent.at und Herausgeber des präsentierten Buches "... und Shoppingcenter", wird der Konsument anspruchsvoller, sozialer und denke nachhaltiger. "Das Einkaufszentrum der Zukunft muss sich erheblich verändern und wieder zu einem Ort werden, den man gerne aufsucht." Den Kunden sei Erlebnis und viel Kommunikation zu ermöglichen wie auch eine Palette an Dienstleistungen. "Das Konsum-Durchhaus hat ausgedient."

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