Vögele: Chef verlässt angeschlagene Modekette
Differenzen bei operativer Führung ausschlaggebend - Lage weiter ernst
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Getrübter Blick: die Lage bei Vögele ist ernst (Foto: charles-voegele.ch) |
Pfäffikon/Zürich (pte011/28.09.2012/12:10) Der Kapitän des in Seenot geratenen Modekonzerns Charles Vögele http://charles-voegele.com , Frank Beeck, ist heute, Freitag, überraschend zurückgetreten und verlässt die Schweizer somit nach nur einem Jahr im Amt als CEO. "Frank Beeck scheidet aufgrund unterschiedlicher Auffassungen betreffend die operative Führung per sofort aus dem Unternehmen aus", heißt es in der offiziellen Stellungnahme. Die Börse reagiert prompt auf die verunsichernde Nachricht. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:02 Uhr) notiert das Vögele-Papier mit einem Minus von 3,57 Prozent bei 12,09 Euro. Analysten raten von einem Kauf ab.
Abgang kommt unerwartet
Der Konzern hat mit gehörigen Turbulenzen zu kämpfen. Kundenrückgang, rote Zahlen, Lieferprobleme und ein starker Franke bestimmen momentan den Alltag des Managements aus Pfäffikon (pressetext berichtete: http://www.pte.at/news/20120821026 ). "Die Lage von Vögele ist ernst. Angesichts dessen ist es problematisch, dass man sich nun wieder mit internen Angelegenheiten beschäftigen muss, anstatt sich auf den Markt zu konzentrieren und die anvisierte Strategie umzusetzen", sagt Patrick Hasenböhler, Equity Analyst der Bank Sarasin http://sarasin.ch , im Interview mit pressetext.
Noch vor rund drei Wochen gab sich Beeck optimistisch und betonte, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg sei. Sein jetziger Rücktritt macht die Lage aber nicht unbedingt besser. Zum Interimschef ist unterdessen der seit 2009 im Unternehmen tätige Finanzchef Markus Voegeli ernannt worden. Unterstützt wird er vom Verwaltungsratspräsidenten Hans Ziegler und Matthias Freise, Professor für Modevertrieb. Die neu geformte, provisorische Führung betont, am eingeschlagenen Kurs festzuhalten und die Neuausrichtung weiter voran zu treiben.
Unruheherd für Belegschaft
Den Abgang von Beeck nach nur einjähriger Amtszeit haben auch Experten nicht vorhergesehen. Die Rektionen bleiben nicht aus. "Etwas mehr Konstanz in der CEO-Position wäre wünschenswert", so die Analysten der Zürcher Kantonalbank. Eine Trendwende ist nun dringend nötig für Vögele. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist der Umsatz mit 405 Mio. Euro um sieben Prozent unter jenem des Vorjahreszeitraums gelegen. Der Verlust hat sich gleichzeitig auf 44,6 Mio. Euro belaufen. Auch Hasenböhler hat nicht mit dem abrupten Weggang gerechnet und sieht in dem Führungswechsel einen potenziellen Unruheherd für die Mitarbeiter.
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