pte20120922003 in Business

Yellow Pages stöhnen unter Telefonbuch-Geschäft

2,7 Mrd. Euro Schulden - Zukunftsträchtige Online-Strategie vonnöten


Telefonbuch: immer weniger benutzen es (Foto: pixelio.de/sharktooth)
Telefonbuch: immer weniger benutzen es (Foto: pixelio.de/sharktooth)

Reading (pte003/22.09.2012/06:10) Der schwer verschuldete Herausgeber der britischen Gelben Seiten Hibu (ehemals Yell) http://corporate.hibu.com warnt davor, dass die gegenwärtigen Investoren-Verhandlungen in einem totalen Wertverlust der eigenen Papiere münden können. Zudem hat er eingeräumt, die Zielvorgaben für das laufende Geschäftsjahr mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einhalten zu können.

Börsenwert gleich Null

Hibu führt die schlechte wirtschaftliche Performance zu großen Teilen auf das schrumpfende Geschäft mit dem aufgelegten Adress- und Firmenverzeichnis zurück. Der Bedeutungsverlust der Yellow Pages in Form des physischen Telefonbuchs in Kombination mit den hohen Produktions- und Druckkosten setzen den Briten stark zu. Die Warnung des Konzerns kommt inmitten von Restrukturierungsplanungen. Hibus Nettoschulden belaufen sich momentan auf rund 2,2 Mrd. Pfund, umgerechnet 2,74 Mrd. Euro.

Dieser gehörige Schuldenstand wirkt wie ein Hemmschuh auf die Marktkapitalisierung von 16,2 Mio. Pfund. Gegenwärtig zeigt die Aktie gegen Null. Vor knapp fünf Jahren war das Papier noch mehr als neun Euro wert. Die Branche leidet. Erst vergangenen Monat haben die zwei größten Gelbe-Seiten-Verleger der USA, Dex One und SuperMedia, öffentlich darüber nachgedacht, Unternehmsteile zusammenzulegen, um so durch größere Skalenvorteile dem Umsatzrückgang im Telefonbuch-Geschäft entgegenzuwirken.

Überzeugungsarbeit bei Gläubigern

Das Unternehmen besteht auf einschneidenden Kostenreduzierungen. Hibu-Geschäftsführer Mike Pocock gibt sich trotz der drückenden Zahlen optimistisch. "Der Vorstand ist bestärkt angesichts der konstruktiven Gespräche mit den Gläubigern über die nötigen Restrukturierungsmaßnahmen, die helfen sollen, die Verschuldung einzudämmen, Wachstum zu generieren und eine zukunftsträchtige Online-Strategie zu entwickeln."

Die Zahlen für das am 30. März abgelaufene Geschäftsjahr zeugen von der misslichen Situation, in der Hibu gegenwärtig steckt. Die Erlöse sind in diesem Zeitraum um 14 Prozent auf 1,6 Mrd. Pfund zurückgegangen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 451 Mio. Pfund.

(Ende)
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