Goodyear glänzt mit überraschendem Betriebsgewinn
Verdoppelung in Nordamerika - Kriselndes Europa enttäuscht
 |
Luftschiffe: Goodyear überzeugt mit Geschäft in Nordamerika (Foto: goodyear.com) |
Frankfurt/Bielefeld (pte021/23.08.2012/13:55) Der US-Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber http://goodyear.com hat in Nordamerika im zweiten Geschäftsquartal ein gewaltiges Plus verbucht. Die Betriebsgewinne erreichten zwischen Anfang April und Ende Juni einen rekordverdächtigen Wert von 85 Mio. Dollar (68 Mio. Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet dies mehr als eine Verdoppelung. Angesichts der omnipräsenten Finanz- und Schuldenkrise überrascht das Ausmaß des Zuwachses sowohl Anleger als auch Brancheninsider. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:41 Uhr) notiert die Aktie mit einem leichten Minus von 0,27 bei 9,54 Euro.
Rohstoffpreise kompensieren Nachfrage
Als Hauptgrund für diese guten Zahlen wird ein entscheidender Sondereffekt ins Treffen geführt. "Die Rohstoffpreise für synthetischen- und Naturkautschuk sind im Sinken begriffen und sehr niedrig. Die Verkaufspreise bleiben aber weiterhin stabil. Aufgrund dieser Differenz zwischen den sinkenden Kosten und den hohen Verkaufspreisen können Reifenhersteller wie Goodyear die schleppende Nachfrage gut kompensieren", erklärt Christian Ludwig, Analyst beim Bankhaus Lampe http://bankhaus-lampe.de , gegenüber pressetext.
Auf dem Tokioter Markt sind die Rohstoffpreise innerhalb von anderthalb Jahren um beinahe 60 Prozent geschrumpft. Der Trend dürfte anhalten, so die Einschätzung der Branchenbeobachter Commodities Asia Group. Unter den Börsianern wird dies dementsprechend goutiert. Das Papier hat in den vergangenen vier Wochen um rund 20 Prozent zugelegt und wird als "eine der besten Kosten-Nutzen-Investitionen der Autoindustrie" gefeiert. Insbesondere auf den klassischen Wachstumsmärkten räumt Ludwig der Reifenindustrie ein veritables Potenzial ein.
Neue Produkte erwartet
Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Insbesondere in Europa ist der Betriebsgewinn im zweiten Quartal um 85 Prozent auf 19 Mio. Dollar eingebrochen. Endkunden, Reifengroßhändler und Autobauer haben mit ihrem zurückhaltenden Konsum den Absatz ordentlich gebremst.
Um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein, forscht das Unternehmen derzeit nach neuen Verfahren und Produkten. So will das Management beispielsweise mehr stabilere Reifen auf den Markt bringen, die mit der Synthetikfaser Kevlar verstärkt sind. Der vermehrte Einsatz von Gentechnik in den USA macht viele Getreidesorten so robust, dass deren harte Halme sogar Reifen von Landmaschinen problemlos durchbohren können. Zudem will Goodyear bereits 2015 einen mit Sojaöl beigemischten Reifen produzieren und dadurch eine Alternative für den hohen Erdölverbrauch finden.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Sebastian Köberl |
| Tel.: | +43-1-81140-314 |
| E-Mail: | koeberl@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |
