BlueScope sucht Ausweg mit neuem Joint Venture
Konzern will finanziell flexibler werden - Produktion verringert
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Gießerei: BlueScope mit Problemen im Export (Foto: pixelio.de, Andreas Morlok) |
Melbourne/Frankfurt (pte022/13.08.2012/13:56) BlueScope http://www.bluescopesteel.com.au und Nippon Steel http://www.nsc.co.jp/en , die größten Stahlproduzenten in ihren Heimatländern Australien und Japan, haben sich auf ein 1,4 Mrd. Dollar schweres Joint Venture geeinigt. Im Zuge dessen haben die Australier zugestimmt, die Hälfte ihres Baugeschäfts in Südost-Asien und Nordamerika an Nippon für 540 Mio. Dollar zu verkaufen. Ziel von BlueScope ist es, mit dem neu geschaffenen Gemeinschaftsunternehmen seinen Marktanteil zu erhöhen und die Schuldenlast zu verringern. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (14:00 Uhr) notiert die Aktie mit einem Plus von 40 Prozent bei 0,28 Euro.
Export deutlich eingebrochen
BlueScope befindet sich seit einigen Jahren in gehörigen Turbulenzen. Einer der Hauptgründe für die schlechte wirtschaftliche Performance des Konzerns ist der starke australische Dollar. Die Währung aus Down Under hat im Vergleich zu ihrem US-amerikanischen Pendant seit vergangenem Oktober um elf Prozent zugelegt. Dies hat die Stahlprodukte für ausländische Kundschaft deutlich verteuert. Die Inlandsnachfrage lässt ebenfalls stark zu wünschen übrig.
Die Exportrate des Konzers mit Sitz in Melbourne ist gegenwärtig verschwindend gering. Zudem wurde in den vergangenen Jahren ein Hochofen abgedreht, Arbeitsplätze gestrichen und die Produktion zurückgefahren. Durch das Joint Venture mit Nippon Steel will sich der Konzern gegen die Krise wehren. "Dieser Deal macht uns finanziell flexibler und ermöglicht eine bessere Bilanz sowie starke Renditen", sagt Paul O'Malley, Managing Director von BlueScope.
Chronische Überkapazität
Die weltweite Stahlbranche hat gegenwärtig sehr stark mit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu kämpfen. "Die meisten Märkte sind mit strukturellen Problemen behaftet. Vor allem Nordamerika und Europa sind von einer chronischen Überkapazität betroffen. Gegenwärtig liegt die Auslastung um gut ein Fünftel unter dem Wert der Vorkrisenjahre 2006 bis 2008", erklärt Hermann Reith, Stahlanalyst bei der BHF Bank http://bhf-bank.de , im Gespräch mit pressetext.
Aufgrund der niedrigen Rohstoffpreise für Eisenerz und Kohle hält Reith eine kurzfristige Entlastung für möglich, doch in den kommenden Jahren wird sich an der angespannten Situation im Wesentlichen nichts ändern. "Die sinkende Nachfrage und die dadurch niedrigen Margen zwingen immer mehr Unternehmen, ihre Produktion deutlich einzuschränken und Hochöfen temporär stillzulegen", so der Analyst.
Die Abschlusszahlen für das Geschäftsjahr 2011/12 werden kommende Woche erwartet. BlueScope rechnet dabei mit einem Nettoverlust von rund 1,06 Mrd. Dollar.
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