Schichtarbeit riskant für das Herz
Infarkte und Schlaganfälle um bis zu 24 Prozent häufiger
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Schichtarbeit im Spital: Körper kommt nie zur Ruhe (Foto: Flickr/Erin) |
Ontario/London (pte008/27.07.2012/10:00) Schichtarbeiter weisen ein leicht erhöhtes Risiko eines Herzanfalls oder Schlaganfalls auf. Kanadische und schwedische Wissenschaftler haben im British Medical Journal http://www.bmj.com frühere Studien mit mehr als zwei Mio. Arbeitnehmern analysiert. Das Team um Dan Hackam von der Western University http://www.uwo.ca kommt zu dem Ergebnis, dass Schichtarbeit die innere Uhr stören und negative Auswirkungen auf den Lebensstil haben kann.
Schichtarbeit wurde in der Vergangenheit bereits mit einem gesteigerten Risiko eines erhöhten Blutdrucks und Diabetes in Zusammenhang gebracht. Experten wie Jane White von der Institution of Occupational Safety and Health http://www.iosh.co.uk gehen gegenüber der BBC davon aus, dass betroffene Arbeitnehmer dadurch eine Erleichterung erfahren, wenn sie die Anzahl der Nachtschichten einschränken.
Gefährliche Nächte
Insgesamt 34 Studien wurden von den Wissenschaftlern unter die Lupe genommen. In insgesamt 17.359 Fällen war es dabei zu Herzproblemen verschiedener Art gekommen, darunter etwa Herzstillstand, Herzinfarkte oder Schlaganfälle durch Blutmangel im Gehirn. Diese Erkrankungen traten bei Schichtarbeitern häufiger auf. Für die Studie wurden auch der sozioökonomische Status der Arbeitnehmer, ihre Ernährung und der Gesundheitszustand berücksichtigt.
Die Forscher berechneten, dass Schichtarbeit mit einem um 23 Prozent erhöhten Risiko eines Herzanfalls, einem um 24 Prozent höheren Risiko eines koronaren Ereignisses und einem um fünf Prozent gesteigerten Risiko eines Schlaganfalls in Zusammenhang steht. Sie betonen aber auch, dass Schichtarbeit nicht mit einer erhöhten Mortalität durch Herzerkrankungen in Verbindung zu bringen ist und die relativen Risiken gering sind.
Akuter Ruhemangel
Laut Studienleiter Hackam neigen Schichtarbeiter eher zu zu wenig Schlaf und schlechter Ernährung. "Schichtarbeiter sind die ganze Zeit auf den Beinen und haben keine klar definierten Ruhezeiten. Ihr Nervensystem ist permanent aktiv und das ist schlecht für Probleme wie Fettsucht und Cholesterin."
Die Autoren der Studie betonen, dass Screening-Programme helfen könnten, Risikofaktoren zu erkennen und zu behandeln. Dazu gehören ein hoher Blutdruck und schlechte Cholesterinwerte. Zusätzlich sollten die Betroffenen darüber informiert werden, auf welche Symptome für Herzprobleme zu achten ist.
Mehr Fehler und Unfälle
White betont, dass es rund um die Schichtarbeit eine Reihe komplexer Probleme wie Appetitstörungen, schlechte Verdauung, das Vertrauen auf Beruhigungsmittel oder Aufputschmittel sowie soziale Schwierigkeiten und Familienprobleme geben kann. Das kann die Arbeitsleistung beeinflussen, zudem steigt die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Unfällen sowie von negativen Auswirkungen auf die Gesundheit.
Helfen könnte das Vermeiden von dauernden Nachtschichten, die Beschränkung einer Schicht auf maximal zwölf Stunden und das Sicherstellen, dass die Mitarbeiter beim Wechsel zwischen Tag- und Nachtschicht wenigstens zwei Nächte durchschlafen können.
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