WKO: ''Rohstoffhandel international unfair''
Österreich deckt 80 Prozent der Inlandsnachfrage
Wien (pte022/19.07.2012/13:55) "Der internationale Rohstoffhandel verläuft unfair", manifestierte Franz Friesenbichler, Obmann der Branchensparte Bergbau-Stahl http://bergbaustahl.at in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) http://wko.at am heutigen Donnerstag bei der Präsentation einer aktuellen Konjunkturumfrage. Österreich decke bei Rohstoffen zwar 80 Prozent der Inlandsnachfrage selbst, dennoch sei von der Politik noch sehr viel mehr "Rohstoffdiplomatie" zu fordern, so der Geschäftsführer von Imerys Talc Austria http://imerys.com gegenüber pressetext.
China Bösewicht
Gerade weil jedes Land auf Rohstoffimporte angewiesen ist, müsse laut dem Branchenobmann der internationale Rohstoffhandel fair verlaufen. "Vor allem China ist vom Rohstoffexporteur zum Rohstoffimporteur geworden, verletzt WTO-Richtlinien und wird auch geklagt", erklärt Friesenbichler. Österreich brauche zudem mehr Ressourcen-Partnerschaften und Beteiligungen an außereuropäischen Explorationen. Die geplante Energieeffizienzrichtlinie der EU sei für den Musterschüler Österreich eine Belastung, Produktionslimits folglich "eine große Sorge".
"Die Alpenrepublik ist reich an Rohstoffen", hält der Experte für Bergbau und Stahl fest. Rund 155 Mio. Tonnen würden alljährlich zur industriellen Verarbeitung benötigt. Die nun präsentierte Konjunkturumfrage 2012 unter den Mitgliedsbetrieben brachte mit einem Beschäftigungsplus von zwei Prozent und einem Gesamtumsatz von rund acht Mrd. Euro ein "sehr erfolgreiches Jahr 2011" zu Tage. Allerdings sehe die Branche, so Fachverbandsgeschäftsführer Roman Stiftner, mit Sorge in die Zukunft.
Kein Wachstum 2012
"Von einem Wachstum in der Rohstoffbranche ist 2012 nicht auszugehen", meint Stiftner. Gründe seien die "Währungssituation", Unsicherheiten in der Automobilindustrie und insbesondere Kostensteigerungen im Energiesektor. "Die Rahmenbedingungen werden schwieriger und die Ertragslage sehr schwierig", sagt der Fachverbandsgeschäftsführer und fordert für Österreich, dass "in der Raumordnung nicht Rohstoffe etwa gegen Luft oder Wasser ausgespielt werden". Angesicht neuer Technologien wären auch finanzielle Zuwendungen für Forschung und Entwicklung "sehr zweckdienlich".
Laut "World Mining Data 2012" http://bit.ly/P61TTB , der alljährlichen Erhebung des Wirtschaftsministeriums über die Produktion von 61 mineralischen Rohstoffen aus 173 Ländern, produziert China rund ein Viertel aller weltweit benötigten Rohstoffe. Bei 23 Mineralien ist das Reich der Mitte größter Förderer, bei Seltenen Erden nahezu Monopolist. Aus Entwicklungsländern kommen 58 Prozent der Weltbergbauproduktion, 27 Prozent aus Industrieländern und aus Schwellenländern 13 Prozent. Afrika jedoch wird laut Bericht als "Rohstoffkontinent" oft überschätzt. Dessen Anteil an der Weltproduktion betrage lediglich 6,4 Prozent. Dafür dürften die bislang noch nicht erschlossenen Vorkommen dort aber sehr hoch sein.
Magnesit kritisch
Laut "World Mining Data" sind 14 mineralische Rohstoffe als bereits kritisch identifiziert, darunter Magnesit und Chromit. Österreich habe der Erhebung zufolge bei einer Reihe dieser kritischen Rohstoffe eine gute heimische Produktionsbasis. Bei Wolfram und Magnesit ist man fünftgrößter Produzent der Welt und von Talk wie Leukophyllit zehntgrößter. Bei der Graphit-Gewinnung liegt die Alpenrepublik an fünfzehnter Stelle.
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