England: Blutgerinnsel in Spitälern oft übersehen
NICE fordert lückenlose Versorgung und Tests innerhalb von 24 Stunden
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Krankenbetten: bessere Versorgung gefordert (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann) |
London (pte020/27.06.2012/11:00) Zahlreiche Menschenleben könnten gerettet werden, wenn Blutgerinnsel in Beinen und Lungen rascher behandelt würden. Laut dem National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) http://nice.org.uk werden diesbezügliche Tests in Krankenhäusern in Großbritannien zu spät durchgeführt. Die Folge können langfristige Gesundheitsprobleme oder sogar der Tod sein. Zusätzlich ist die Behandlung NICE zufolge sehr lückenhaft. Die Kontrollbehörde fordert die Krankenhäuser in England und Wales daher auf, Tests innerhalb von 24 Stunden nach dem Bekanntwerden von möglichen Symptomen durchzuführen.
2007 rund 17.000 Todesfälle
Blutgerinnsel in Beinen oder Lunge gelten als ernstes Gesundheitsproblem. Allein in England waren im vergangenen Jahr mehr als 56.000 Personen betroffen. Die Dunkelziffer dürfte allerdings höher sein. Experten gehen davon aus, das viele Fälle gar nicht diagnostiziert werden. Blutgerinnsel in den Beinen können zu Schmerzen, Schwellungen und sogar zu einer Behinderung führen. Lösen sich die Gerinnsel und gelangen in die Lungen, können sie tödlich sein. 2007 wurden sie bei 17.000 Todesfällen in England und Wales als Todesursache angegeben.
NICE betont, dass Diagnose und Behandlung von venösen Thromboembolien in Großbritannien sehr unterschiedlich sind. Patienten in Krankenhäusern sind besonders gefährdet, da sie im Bett liegen und sich nur wenig bewegen. Die Krankenhäuser sind bereits dazu verpflichtet, alle Patienten auf das Risiko von Blutgerinnseln zu untersuchen. Jetzt fordert die Aufsichtsbehörde, dass innerhalb von 24 Stunden nach dem Berichten von Symptomen Bluttests und Ultraschall-Scans angeboten werden. Ideal wären laut NICE vier Stunden.
Hinweise auf Krebserkrankung
Die Experten fordern die Kliniken auch dazu auf, jeden Patienten über 40 Jahren auf eine Krebserkrankung hin zu testen, der Blutgerinnsel in Beinen oder Lunge aufweist. Diese Gerinnsel können eine Nebenwirkung von Krebs sein. Tests könnten Patienten identifizieren, die sich erst in frühen Stadien der Krankheit befinden und deren Krebsleiden noch nicht diagnostiziert ist. Laut Gerard Stansby, der Vorsitzende der Guideline Development Group, sollte der National Health Service sieben Tage die Woche eine entsprechende Versorgung anbieten.
"Es ist inakzeptabel, dass Menschen über das Wochenende im Krankenhaus auf die Durchführung von Tests warten müssen", so Stansby. Laut NICE sollten Patienten mit Blutgerinnseln, wenn erforderlich, Medikamente zur Blutverdünnung erhalten und mindestens zwei Jahre lang Stützstrümpfe tragen. Diese Empfehlung wird von Lifeblood http://thrombosis-charity.org.uk begrüßt, eine Organisation, die an der Entwicklung dieser Richtlinie beteiligt war. "Das ist ein entscheidender Fortschritt in der Qualität der Pflege", sagt Stansby.
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