pte20120531001 in Leben

Schnelltest für Malaria-Diagnose vorgestellt

Ergebnis in 30 Minuten - Risiko bei falscher Anwendung reduziert


Stechmücke: Diagnose von Malaria vor Revolution (Foto: pixelio.de, S. Klaffehn)
Stechmücke: Diagnose von Malaria vor Revolution (Foto: pixelio.de, S. Klaffehn)

Triest (pte001/31.05.2012/06:00) Mitarbeiter des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto per l' Officina dei Materiali http://www.iom.cnr.it haben ein neuartiges Verfahren zur Diagnose von Malaria-Erkrankungen entwickelt. Anhand eines Schnelltests kann der Befund in nur 30 Minuten und zudem äußerst kostengünstig erstellt werden.

Therapien gezielt vermeiden

"Das Diagnoseprinzip beruht auf der Erkenntnis, dass die Membranen infizierter roter Blutkörperchen anders als die von gesunden auf inklinierte Laserstrahlen reagieren", sagt Projektleiter Dan Cojec gegenüber pressetext. Mithilfe des als "Speckle Sensing Miscropy" bekannten Verfahrens werde nicht nur eine rasche Diagnose der Tropenkrankheit ermöglicht, sondern auch das Risiko unsachgemäßer und oft lebensgefährlicher Therapien vermieden.

"Außerdem ist der Untersuchende weitaus stärker geschützt , da er nicht direkt mit dem Blut des Patienten in Berührung kommt", erklärt der italienische Wissenschaftler. Ein zusätzlicher Vorteil: Die Methode ist auch unqualifiziertem Personal zugänglich. Normalerweise benötigen akrikanische Sanitärstationen acht bis zehn Stunden für den Nachweis, dass das Blut eines Patienten mit dem von der Anopheles-Mücke übertragenen Parasiten infiziert ist.

Einsatz in Afrika, Südostasien und Zentralamerika

Das bisher übliche, hoch sensitive Untersuchungsverfahren mithilfe der Giemsa-Mikroskopie gilt sowohl vom Materialaufwand als auch vom Personalbedarf her als sehr kostspielig. Zudem gestalten sich Transport und Installation außerhalb des Krankenhauses als problematisch. Das lediglich mit einem leichten Mikroskop auskommende Schnellverfahren ist deshalb besonders für von Malaria endemisch betroffene Regionen wie Afrika, Südostasien und Zentralamerika geeignet.

Eine nicht rechtzeitige Erkennung der Infektion kann zu Niereninsuffizienz, Lungenödem und letztlich dem Tod führen. Einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation OMS zufolge gibt es jährlich 243 Mio. Neuerkrankungen, von denen fast eine Mio. einen tödlichen Ausgang haben. Die mit Unterstützung anderer italienischer, spanischer und isrealischer Wissenschaftler durchgeführte Forschungsarbeit ist Teil des von der EU finanzierten FP7-HealthProgrammes. Einzelheiten der Untersuchung sind im Biomedical Optics Express zu finden.

(Ende)
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