pte20120404017 in Business

Österreichs Exporte klettern auf Rekordhoch

Bundesparte Industrie der WKO für 2012 jedoch wenig optimistisch


Manfred Engelmann: skeptischer Blick auf 2012 (Foto: S. Renlom)
Manfred Engelmann: skeptischer Blick auf 2012 (Foto: S. Renlom)

Wien (pte017/04.04.2012/13:45) Die österreichische Industrie hat 2011 einen Produktionswert von 144 Mrd. Euro erzielt. Bei den Exporten gelang mit einem Zuwachs von 11,7 Prozent auf 122,2 Mrd. Euro sogar ein neuer Rekordwert. Dies hat die Bundessparte Industrie der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) http://wko.at/industrie heute, Mittwoch, bekannt gegeben. Nach Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner der Alpenrepublik, stiegen die Exporte um 10,2 Prozent. Wegen der steten Abnahme die Quartale hindurch ist für Spartenobmann Manfred Engelmann jedoch für 2012 in allen Sparten "kein sehr großer Optimismus erkennbar".

Internationalisierte Wertschöpfung

In Europa ist nach jüngsten Schätzungen der EU-Kommission das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent gestiegen. Für Österreich geht das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung http://wifo.at von einer Zunahme um 1,2 Prozent aus, vor allem getragen vom Wirtschaftswachstum Deutschlands (plus zwei Prozent), Polens (plus 4,3 Prozent) und den baltischen Staaten. Italiens Wirtschaft allerdings schrumpfte gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,5 Prozent.

Auf die Rekordhöhe von 122,2 Mrd. Euro kletterte Österreichs Exportleistung 2011 und übertraf die alte Bestmarke 2008 um 4,7 Mrd. Euro. Für Engelmann stellt diese Internationalisierung der Wertschöpfung "noch keine Beunruhigung dar", werde aber von der Bundessparte Industrie weiter beobachtet. In den EU-Binnenmarkt gehen 70 Prozent der heimischen Exporte (plus 10,4 Prozent), zehn Prozent nach Asien, nach Amerika sieben Prozent und Afrika ein Prozent. Österreichs Importe stiegen 2011 um 15 Prozent auf 130,8 Mrd. Euro.

Anzahl der Beschäftigten steigt

Bei den Auftragseingängen der Industriebetriebe von insgesamt 85,7 Mrd. Euro, laut Engelmann dem Parameter für die Zukunft, sieht es jedoch nicht so gut aus. "Mit 6,15 Prozent bzw. fünf Mrd. Euro mehr als 2010 wurde der bisherige Höchststand von 2007 um 1,6 Mrd. Euro verfehlt", weiß der Spartenobmann. Im Verlauf des Jahres 2011 hatte sich nicht nur das Produktionswachstum von Quartal zu Quartal verlangsamt, sondern auch wesentlich stärker die Auftragseingänge. "Der Einbruch im Schlussquartal 2011 ist hoffentlich nur vorübergehend", so Engelmann.

Die Anzahl der in der Industrie beschäftigten Personen erhöhte sich 2011 um 1,71 Prozent auf 404.456 Arbeitnehmer. Mit Fremdpersonal, dessen Anteil 5,77 Prozent beträgt, ergibt sich ein Plus von 2,69 Prozent und insgesamt 429.225 Beschäftigten. Österreichs Industrie ist vor allem mittelständisch strukturiert. Nur 7,1 Prozent davon sind Großbetriebe mit über 250 Angestellten. Mit einem Anteil von nur rund zwei Prozent an der gewerblichen Wirtschaft Österreichs sorgen die Industriebetriebe für über ein Viertel der gesamten Bruttowertschöpfung.

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