pte20120403020 in Business

Bilanzkorrektur: SEC nimmt Groupon ins Visier

Schwächen bei internen Kontrollen - Aktienkurs stürzt ab


Prozente: Groupon in der Bredouille (Foto: pixelio.de/Gabi Schoenemann)
Prozente: Groupon in der Bredouille (Foto: pixelio.de/Gabi Schoenemann)

Chicago/Wien (pte020/03.04.2012/11:45) Das US-Gutscheinportal Groupon http://groupon.com gerät ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC http://sec.gov . Das 2008 in Chicago gegründete Unternehmen hatte am vergangenen Freitag, 30. März, Gewinn und Umsatz für das vierte Quartal nachträglich gesenkt. Die Aktie schloss gestern, Montag, in New York mit einem Minus von fast 17 Prozent.

Kein gutes Bild

Die börsennotierte Gesellschaft hat ihr Ergebnis für das vierte Quartal nachträglich korrigiert. Der Umsatz fiel demnach um 14,3 Mio. Dollar (10,7 Mio. Euro) geringer als zunächst bekannt gegeben, der Verlust war 22,6 Mio. Dollar größer. Die Korrektur wurde notwendig, weil viele Kunden erworbene Gutscheine nach Weihnachten umgetauscht hatten. Groupon war nicht entsprechend vorbereitet und hatte nicht genug Barreserven vorgehalten. Das Unternehmen gab auch Schwächen bei den internen Kontrollen zu.

"Offensichtlich hat Groupon ein Problem mit seinem Profitmanagement. Das wirft kein gutes Bild auf das Unternehmen", sagt Oliver Schmitt, Chef der Agentur viennabrand http://viennabrand.com , im pressetext-Gespräch. Die SEC hat noch keine offizielle Ermittlung gestartet, noch soll sich die Untersuchung in einem frühen Stadium befinden, wie das Wall Street Journal berichtet.

Sammelklagen

Es ist nicht das erste Mal, dass Groupon seine Geschäftszahlen korrigieren muss. Bereits vor dem IPO im November 2011 hatte die Internetfirma ihre Zahlen zweimal überarbeitet. Die Vorfälle riefen bereits die Anwälte auf den Plan: Mehrere Kanzleien werfen dem Unternehmen irreführende Angaben zum Geschäftsverlauf vor und wollen eine Sammelklage bei Gericht einreichen.

Viele Branchenkenner zweifeln bereits am Geschäftsmodell des einst gefeierten Portals. "Groupon spricht vor allem Schnäppchenjäger an, hier gibt es durchaus Marktpotenzial", sagt Schmitt. "Wichtig ist aber auch die Nachhaltigkeit des Businessmodells", ergänzt der Experte.

(Ende)
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