Zeitarbeit in Medizin und Pflege nimmt zu
Modell etabliert sich als "Feuerwehr" für Personallücken
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Patientin mit Pflegerin: Neue Wege in Personalnöten (Foto: Medixpert/Mayr-Siegl) |
Wien (pte013/29.03.2012/13:00) Zeitarbeit wird sich künftig als eine der Antworten auf den steigenden Personalbedarf im Gesundheitswesen behaupten. Darauf deutet eine Befragung zum Stellenwert von Zeitarbeit in Spitälern, Heimen und mobilen Pflegediensten, die Medixpert http://medixpert.at , ein auf Medizin und Pflege spezialisierter Teil des Personaldienstleisters Powerserv, am heutigen Donnerstag präsentiert hat. "Zeitarbeit setzt sich im Gesundheitsbereich durch, um angesichts des demografischen Wandels und knappen Budgets mit Belastungsspitzen zurechtzukommen", sagt Medixpert-Leiterin Evelyn Weismüller gegenüber pressetext.
Aushilfe für Karenz und Urlaub
Die Alterung der Gesellschaft hinterlässt besonders im Pflegebereich Lücken: Knapp 80 Prozent der Einrichtungen berichten von steigendem Personalbedarf seit 2006, ebenso viele gehen auch von einer weiteren Zuspitzung der Lage aus, geht aus der von Karmasin durchgeführten Studie hervor. Für Personalfragen zuständige Personen in 248 österreichischen Spitälern, Alten- und Pflegeheimen sowie mobilen Pflegediensten wurden dazu befragt. In der Ärzteschaft fällt das Problem derzeit vergleichsweise weniger stark auf.
Jedes dritte befragte Unternehmen - vorrangig aus Pflege sowie medizinisch-technischen Sparten - hat schon auf Zeitarbeit zurückgegriffen, 87 Prozent davon auch zum Interviewzeitpunkt. "Dieser Schritt erfolgt, wenn Betriebe keine anderen geeigneten Mitarbeiter finden, mit dem eigenen Personal das Arbeitspensum nicht erfüllen oder Krankenstands-, Karenz- sowie Urlaubsvertretungen suchen", erklärt Motivforscherin Sophie Karmasin. Ohne Zeitarbeit befürchten diese Unternehmen eine Überlastung der bestehenden Mitarbeiter sowie höhere Kosten für Überstunden.
Mehr Flexibilität gefordert
Der noch junge Trend zur Zeitarbeit in Gesundheitsberufen wird sich weiterentwickeln, so die Prognose Weismüllers, vor allem da kleine Einrichtungen oft kein Personal finden. "Immer mehr Betriebe nutzen das Modell, um Urlaubs- oder Grippezeiten langfristig zu planen, jedoch auch als Möglichkeit der Auswahl und Übernahme von Mitarbeitern." Medixpert-Personalberater Martin Prin bezeichnet die Funktion der Zeitarbeit gegenüber pressetext als "Feuerwehr" der Gesundheitsversorgung. Vorteile des Modells seien die Kostenersparnis gegenüber Wochenend- und Überstunden sowie der erleichterte Zutritt zur Branche für neue Dienstnehmer wie etwa Arbeitssuchende vor der Rente oder Studierende.
Wie Zeitarbeit in der Praxis aussehen kann, zeigt der Veranstalter des Pressegesprächs am eigenen Beispiel. Derzeit baut Medixpert einen Pool an fertig ausgebildeten Zeitarbeitern aus Pflege, Heimhilfe und Besuchsdiensten auf, die angestellt und bei Bedarf an Betriebe vermittelt werden. Lockmittel für die flexiblen Einsätze, die in der Regel mehrere Monate dauern, sind eine Bezahlung von fünf Prozent über dem Kollektivvertrag sowie laufende Schulungen. Stehzeiten gibt es durch die hohe Nachfrage nur wenige, und die völlige Übernahme des Dienstnehmers durch Auftraggeber bezeichnet Weismüller explizit als "Ziel". Allerdings habe Zeitarbeit derzeit noch ein "Imageproblem".
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