Neue Therapie für erblich bedingte Lernschwäche
Protein TSPAN7 für Wahrnehmung von entscheidender Bedeutung
![]() |
Lernendes Mädchen: neuer Therapieansatz gefunden (Foto: pixelio.de, B. Thorn) |
Mailand (pte020/27.03.2012/13:55) Wissenschaftler an dem zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Neuroscienze http://www.in.cnr.it haben die Ursachen für die genetisch bedingte Einschränkung der menschlichen Wahrnehmungs- und Lernfähigkeiten aufgedeckt. Anhand der dabei gewonnenen Erkenntnisse öffnen sich neue Ansätzmöglichkeiten für eine pharmakologische Behandlung.
Glutamat-Rezeptor wichtig
"Wir haben festgestellt, dass bei dieser Art von Insuffizienz das Protein TSPAN7 eine ganz entscheidende Rolle spielt", erklärt Projektleiterin Silvia Bassani. Dieser Neurotransmitter sei bei zahlreichen Gehirnaktivitäten wie dem Lernen und Erinnern beteiligt. Um seine Aufgabe richtig erledigen zu können, müssen die Nervenzellen mithilfe der auf ihrer Oberfläche liegenden Rezeptoren das Protein korrekt aufnehmen können.
Liegt beim TSPAN7 ein Defekt vor, so führt dies zu einem unvollständigen Neuronentransport der Glutamat-Rezeptoren. Das bedeutet, dass der für die synaptische Plastizität wichtige Glutamat-Rezeptor AMPA vorzeitig von der Oberfläche der Nervenzellen verschwindet und somit die durch den Rezeptor übertragenen Informationen unvollständig sind.
Zwei Jahre Forschungen nötig
"Unsere nächste Aufgabe wird darin bestehen, anhand von Tierversuchen eine Reihe von Pharmaka zu testen, die den Aufenthalt des Rezeptors an der Zelloberfläche verlängern kann", so die italienische Forscherin. Um den richtigen therapeutischen Ansatz für den Menschen ermitteln, seien mindestens zwei Jahre erforderlich. Dabei würden auch die komplexen Zusammenhänge der Zellkommunikation weiter untersucht, um ein besseres Verständnis der Gehirntätigkeit unter physiologischen und pathologischen Bedingungen zu bekommen.
Die Untersuchung ist von den in Mailand beheimateten medizinischen Stiftungen Telethon Dulbecco htttp://www.telethon.it und Mariani http://fondazione-mariani.org finanziert worden. Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift "Neuron" nachzulesen.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Harald Jung |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | redaktion@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |