pte20120227022 in Business

Export bleibt Wirtschaftsmotor für Österreich

WKO mit optimistischer Prognose trotz negativer Handelsbilanz


Welt: Wachstum wichtiger als Sparen (Foto: pixelio.de/ Gerd Altmann)
Welt: Wachstum wichtiger als Sparen (Foto: pixelio.de/ Gerd Altmann)

Wien (pte022/27.02.2012/13:50) Trotz negativer Handelsbilanz wegen hohen Energie- und Rohstoffpreisen hat Österreich 2011 ein Rekordvolumen von über 120 Mrd. Euro an Ausfuhren erzielt. 2012 soll dieses Ergebnis um vier bis fünf Prozent gesteigert werden. Über Maßnahmen und Strategien zum weiteren Wachstum des Außenhandels haben Wirtschaftspräsident Christoph Leitl und AWO-Leiter Walter Koren http://wko.at heute, Montag, im Zuge einer Pressekonferenz informiert.

"Geht es um den Export, so zeigen die vorliegenden Zahlen, dass wir uns auf dem gleichen positiven Niveau wie Deutschland befinden. Im Mittelpunkt stehen eine unmittelbare Wachstums-, Beschäftigungs-, und auch eine Budgetsanierungsstrategie", so Leitl gegenüber pressetext. Wirtschaftliches Wachstum sei wichtiger als Sparpakete. Wer für Zukunftsinvestitionen kein Geld hat, wird auch keine Zukunft haben, so der Wirtschaftskammerpräsident.

Müdes Europa schwächelt

Europa hat allein in den vergangenen fünf Jahren zehn Prozent seines Weltexportmarktanteils verloren. Sowohl Amerika also auch Asien sind stärker als Europa. Mit Blick auf den Export fordert der WKO-Präsident deshalb eine Abkoppelung Österreichs. Im kommenden Jahr sollen 130 Mrd. Euro Ausfuhr angepeilt werden. "Wir wollen dort sein, wo die Post abgeht und 20 Prozent Übersee Marktanteil erreichen", erklärt Leitl.

Gerade im Bereich der Dienstleistungsexporte ist das Potenzial enorm und soll stärker gefördert werden. Innerhalb der nächsten drei Jahre soll sich dieser Bereich von einem Viertel auf ein Drittel ausweiten. "Jeder Euro Dienstleistungsexport zieht sieben Euro Warenexport nach sich", unterstreicht Leitl.

Ziel: Bis 2015 schuldenfrei

Bereits 2010 war Österreich unter den Top-10 der Dienstleistungsexporte. Das große Potenzial der KMUs soll dieses Ergebnis noch verbessern. Leitl hofft, dass die Mehreinnahmen zur Schuldentilgung und nicht für neue Ausgaben verwendet werden. "Die Sanierung muss ambitionierter erfolgen, damit wir schon in drei Jahren keine Schulden mehr haben", so Leitl.

Um die Ausfuhr voranzutreiben, hat die WKO allein im vergangenen Jahr 1.200 größere Export-Veranstaltungen organisiert. Der Wirtschaftspräsident sieht es als selbstverständlich an, auf allen Kontinenten unterwegs zu sein, um den Wohlstand ins Land zu holen. "Wer von anderen etwas verlangt, muss auch selbst seinen Beitrag dazu leisten", meint Leitl.

An der Internationalisierung führe kein Weg vorbei. Die bewerten Auslandsmärkte mit Ideen zu verteidigen und gleichzeitig neue Exportmärkte zu erobern, sei wichtig. Auch sollten immer wieder neue Unternehmen in neue Märkte geführt werden: "Die Großen und Mittleren nach Übersee und die Kleinen nach Europa. Der Schwerpunkt liegt beim Dienstleistungsexport und der Technologievernetzung", erklärt Koren gegenüber pressetext.

Europäische Märkte lukrativ

Deutschland ist und bleibt wichtigster Wirtschaftspartner mit 38 Mrd. Euro Zuwachs im vergangenen Jahr. Hier gibt es einen zweifachen Export, einerseits an die deutsche exportierende Industrie vor allem im Automobil-Bereich und an den deutschen Binnenmarkt. Die Schweiz wird oft als Exportpartner unterschätzt, ist aber für Österreich auch wichtig, wenn es um Baudienstleistungen geht. Zudem ist das Nachtbarland der zweitwichtigste Markt für österreichische Weine.

Frankreich hat großes Potenzial für Österreich, das Problem ist nur die Sprachbarriere. Das einzige europäische Land, das 2009 eine Wachstumssteigerung erzielt hat, ist Polen. Auch 2012 wird es Wachstumsführer bleiben. Da Österreich in vielen Ländern der CEE-Region im Bereich der Direktinvestition auf Platz eins ist, soll auch die Mittel- und Osteuropa-Strategie weitergeführt werden. Gemeinsam mit Russland soll ein stabiler Faktor in diesen Regionen geschaffen werden.

(Ende)
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