pte20120217007 in Business

Chinesischer Suchgigant Baidu steigert Gewinn

Rivale auch international interessant - Keine Gefahr für Google


Baidu: rasanter Anstieg von Gewinn und Umsatz (Foto: baidu.com)
Baidu: rasanter Anstieg von Gewinn und Umsatz (Foto: baidu.com)

China (pte007/17.02.2012/11:00) Die chinesische Suchmaschine Baidu http://baidu.com hat ihren Gewinn und Umsatz im vierten Quartal kräftig steigern können, wie das Unternehmen mit Sitz in Peking heute, Freitag, mitgeteilt hat. In den vergangenen drei Monaten konnte der Google-Konkurrent seinen Gewinn um 77 Prozent steigern. Der Reingewinn von Oktober bis Dezember beträgt 326,3 Mio. Dollar. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 82,5 Prozent auf 710,9 Mio. Dollar.

"China ist ein großer Markt für Suchmaschinen. Da es auch viele Auslands-Chinesen gibt, wird Baidu auch international größer werden. Google bleibt aber global gesehen weiterhin an der Spitze", erklärt Asienexperte Hanns Günther Hilpert http://swp-berlin.org im Gespräch mit pressetext.

78 Prozent Marktanteil in China

Baidu führt das positive Ergebnis unter anderem auf steigende Kundenzahlen zurück. Der aktuelle Marktanteil in China beträgt laut dem Forschungsunternehmen Analysys International http://english.analysys.com.cn über 78 Prozent. Die an der Nasdaq notierten Baidu-Aktien weisen ein Plus von zwei Prozent auf.

"Vor einigen Jahren hatte Google ein Problem mit den chinesischen Aufsichtsbehörden und ist nach Hongkong gegangen. Zudem haben viele internationale Unternehmen das Problem, in China Fuß zu fassen, weil nationale Unternehmen bevorzugt werden", so Hilpert.

Aktualisierung (17.02.2011/13:11): Der freie Journalist und Autor von "Internetzensur in China" Kim-Björn Becker http://kimbjoernbecker.de ist der Meinung, dass sich Baidu aufgrund seines Images als Zensor im Westen nicht behaupten kann.

"Innerhalb der Volksrepublik hat Baidu einen Marktvorteil, weil das Unternehmen von der chinesischen Regierung unterstützt wird. Im Gegenzug beteiligt sich Baidu in erheblichem Umfang an der Zensur des Internets. Das wird außerhalb Chinas auch wahrgenommen und würde eine internationale Entwicklung der Suchmaschine stark beeinträchtigen", meint Becker gegenüber pressetext.

Auch Google hat sich schlussendlich dem politischen Druck Pekings gebeugt, politische Begriffe zu filtern, da das Unternehmen sonst seine Lizenz für die Volksrepublik verloren hätte. "Die wirtschaftlichen Interessen Googles in China wogen nach Sicht der Konzernspitze also offenkundig schwerer als der Leitspruch ,don't be evil', tue nichts Böses", so Becker.

(Ende)
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