pte20120214025 in Business

Erste Bank sieht Comeback der Investmentfonds

Sparpaket in Österreich zwingt zu alternativen Anlageformen


Bosek und Egger: verstärkte fiskale Supervision notwendig (Foto: erstebank.at)
Bosek und Egger: verstärkte fiskale Supervision notwendig (Foto: erstebank.at)

Wien (pte025/14.02.2012/13:51) Die Erste Bank Group http://erstebank.at prognostiziert für Österreich 2012 eine bessere Entwicklung als im Rest der Eurozone. Zudem sollen laut Experten des Kreditinstitutes Vorsorgewohnungen durch das neue Sparpaket uninteressant werden und zugleich ein Comeback der Investmentfonds fördern.

"Aus unserer Sicht wird die Eurozone weiter bestehen bleiben, aber wir erwarten 2012 keine finale Lösung in der Staatsschuldenkrise", erklärt Gudrun Egger, Head of Major Market & Credit Research, gegenüber pressetext. Die Expertin fordert eine verstärkt fiskale Beobachtung und verlangt Sparmaßnahmen im gesamteuropäischen Raum.

Wachstum trotz Rezessionsangst

Rezessionsbefürchtungen zum Trotz (pressetext berichtete: https://pressetext.com/news/20120118018 ) prognostiziert Egger für 2012 ein Wirtschaftswachstum in Österreich von 0,9 Prozent: "Wir gehen davon aus, dass der private Kunde und die Nettoexporte moderat ansteigen. Die Investitionstätigkeit dürfte nicht deutlich zunehmen, wenngleich wir aufgrund des Stimmungsumschwungs in den letzten Monaten eine Überraschung nach oben nicht ausschließen."

Die Inflation sollte in einem Umfeld niedrigen Wachstums moderat bleiben und sich in Österreich heuer etwa bei 2,4 Prozent einpendeln. Die Zinsen in der Eurozone sollen weiterhin niedrig bleiben. Zudem hält die Expertin weitere Leitzinssenkungen bis 0,5 Prozent für wahrscheinlich.

Auswirkungen des Sparpakets

"Wenn nach wenigen Stunden in allen unterschiedlichen Interessengruppen das Raunzen beginnt, so spricht das durchaus dafür, dass die Regierung einiges richtig gemacht hat. Wenn alle sich gleichzeitig aufregen, dürften die Lasten doch gerecht verteilt worden sein", meint Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank, gegenüber pressetext.

Die neuesten Vorsteuerabzugsregelungen im Zuge des Sparpakets sowie die Abschaffung der Spekulationsfrist führen laut Bosek zum Verlust der Attraktivität von Vorsorgewohnungen: "Diese neuen Regelungen sind einer der Hauptgründe, warum Investmentfonds voraussichtlich die nächsten Jahre ein Comeback erleben werden."

Jagd nach Rendite wird zur Suche nach Werterhalt

Was früher die Jagd nach Rendite war, ist mittlerweile die Suche nach Werterhalt. "Im Privatkundengeschäft heißt das Inflation plus eventuell eine kleine Rendite. Aktuell empfehlen wir den Sparern, sich vorerst für ein Jahr zu binden und die weitere Marktentwicklung abzuwarten", meint Bosek. Alternativen zum Sparbuch werden aufgrund der Zinssituation am Geldmarkt weiter ein großes Thema bleiben.

Zudem will die Bank die finanzielle Ausbildung in der Bevölkerung - vor allem aber im Jugendbereich - fokussieren. "Die Jugendverschuldung nimmt stetig zu. Es ist ein erstzunehmendes Branchenthema. Das finanzielle Know-how muss in den nächsten zehn Jahren verbessert werden", so Bosek.

(Ende)
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