pte20120209027 in Business

Europas Wirtschaft braucht ausreichend Rohstoffe

Industriellenvereinigung startet Initiative "Rohstoffsicherheit 2020+"


IV-Initiative
IV-Initiative "Rohstoffsicherheit 2020+" vorgestellt (Foto: iv-net.at)

Wien (pte027/09.02.2012/13:45) Rohstoffe und Wissen sind die Basis jeder industriellen Fertigung. Während Wissen scheinbar immer leichter und günstiger zu lukrieren ist, gilt für Rohstoffe das genaue Gegenteil. Österreichs Industriellenvereinigung (IV) http://iv-net.at hat darum heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz die IV-Initiative "Rohstoffsicherheit 2020+" vorgestellt.

Ziel der Branchenvertreter ist es, hierzulande wie in Europa die unabdingbare Versorgung von nichtenergetischen Rohstoffen sicherzustellen, sagt Peter Untersperger, Leiter der IV-Initiative und CEO der Lenzing AG http://lenzing.com . Führend im Konsum von Rohstoffen wie im strategischen Vorgehen sei mittlerweile China.

Rohstoffreduktion kein Selbstzweck

Die Kosten für Rohstoffe machen für Unternehmen bereits 40 Prozent der Gesamtkosten aus und könnten weiter steigen. Preistreiber sind unter anderem neue Technologien und Anwendungen, ein zunehmender Protektionismus rohstoffproduzierender Länder oder schlicht mangelnde Verfügbarkeit. Die EU hat darauf mit der Lancierung einer eigenen Rohstoffstrategie reagiert, die im Februar 2011 erneuert wurde.

In Österreich gelangen Metalle, Industrieminerale, Baurohstoffe und sogenannte biogene Rohstoffe zur Anwendung. Dabei vielversprechend ist das Konzept der Materialdienstleistung, wonach Ressourcen effizient eingesetzt werden sollten. Die Reduktion des Rohstoffeinsatzes stellt laut IV aber keinen Selbstzweck dar, sondern sollte dem Nutzen entsprechen. Die EU sei daher auch "mit dem langfristigen Ziel der Schaffung eines einheitlichen europäischen Abfall- und Recycling-Marktes" betraut, so die IV-Initiatoren gegenüber pressetext.

Offensive Rohstoffdiplomatie gefordert

Die EU importiert jährlich rund 251 Mio. Tonnen Rohstoffe im Wert von 185 Mrd. Euro. Das entspricht rund 60 Prozent der in Europa benötigten Menge. Hierzu fordert die IV eine offensive Rohstoffdiplomatie Österreichs mit vermehrter Präsenz der Bundesregierung in den rohstoffreichen Ländern. Weiters sollten mögliche internationale Anbieterkonzentrationen kritisch geprüft und ein sogenanntes "Level playing field" für Auslandsinvestitionen bei Bergbau- und Rohstoffproduktionsprojekten eingesetzt werden.

Holz ist Österreichs wichtigster biogener Rohstoff. Pro Jahr werden insgesamt rund 17 Mio. Festmeter genutzt. Der energetische Bedarf liegt bei mittlerweile rund 20 Mio. Festmetern und hat sich innerhalb eines Jahrzehnts verdoppelt. Obwohl der jährliche Zuwachs heimischer Wälder nicht ausgenutzt wird, erfolgen große Mengen an Holzimporten. Auch hier wünscht sich die IV eine Änderung.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Jürgen Molner
Tel.: +43-1-81140-310
E-Mail: molner@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|