Fonds verzeichnen gewaltige Mittelabflüsse
Alle Kategorien betroffen - Unsicherheit dominiert
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Euro: Anleger flüchten aus Fonds (Foto: pixelio.de/Gerd Altmann) |
Wien (pte004/22.11.2011/06:15) 2011 war bisher ein schwieriges Jahr für die europäische Fondsindustrie. Österreich hat mit starken Abflüssen, insbesondere im Rentenfondsbereich, zu kämpfen gehabt, wie die Vereinigung ausländischer Investmentgesellschaften in Österreich (VAIÖ) http://vaioe.at im Rahmen einer Presseveranstaltung im Wiener Palais Coburg informiert. "Die Stimmung in der Fondsindustrie ist leider nicht so prachtvoll wie in diesen Räumlichkeiten", bedauert Berndt May, VAIÖ-Vorstandssprecher und Österreich-Chef von J.P. Morgan AM, gegenüber pressetext.
Auch Geldmarktfonds betroffen
Die Unsicherheit über den Ausgang der europäischen Schuldenkrise trägt dazu bei, dass viele Investoren versuchen, Risiken abzubauen. Nach einem relativ positiven Jahresanfang hat die Verunsicherung der Anleger zuletzt zugenommen. Dies zeigen die Zu- und Abflüsse auf dem europäischem Fondsmarkt in den ersten neun Monaten 2011. Verzeichneten Aktien- und Rentefonds im Großen und Ganzen noch Zuflüsse bis Juli, erlitten sie starke Mittelabflüsse im Sommer. Anleger haben fast 30 Mrd. Euro allein im August aus den Aktienfonds abgezogen, auch aus den Rentenfonds flossen Gelder in Höhe von mehr als zehn Mrd. Euro. ab. Insgesamt erlitten alle Fondskategorien Abflüsse.
"Der Markt ist geschrumpft, die Situation ist nicht gerade erfreulich", bringt es Adam Lessing, Leiter der Fondsgesellschaft Fidelity in Österreich und Osteuropa http://fidelity.at , im Gespräch mit pressetext auf den Punkt. Ungewöhnlich sei dabei, dass sich Anleger auch massiv aus Geldmarktfonds, wo das Geld der Anleger eigentlich sicher "ruhen" soll, zurückgezogen haben. "Im September haben wir zum ersten Mal gesehen, dass Investoren europaweit aus diesen Fonds rausgehen", so Lessing. "Das ist besorgniserregend, denn diese Tatsache signalisiert, dass die Anleger einen Liquiditätsengpass befürchten", ergänzt May.
Anleger investieren prozyklisch
In Österreich sind die Mittelabflüsse etwas schwächer als im gesamteuropäischen Markt. Insbesondere im Rentenbereich verzeichnet man in den ersten drei Quartalen massive Abflüsse. Die Statistiken zeigen auch, das Anleger immer noch den gleichen Fehler machen und in Aktienfonds prozyklisch investieren. "Als die Märkte zu Jahresbeginn nach oben gingen, stiegen viele Investoren ein. Jetzt zeigen die Börsen nach unten und die Anleger verkaufen mit Verlusten", erklärt Lessing.
Das weltweite Fondsvolumen per Ende 2011 beträgt 19, 5 Bio. Euro. Betrachtet man die Verteilung des Fondsvolumens nach Regionen, ergibt sich folgendes Bild: 47,2 Prozent entfallen auf die USA, 30,4 Prozent auf Europa. "China hat mit 1,2 Prozent nur einen geringen Anteil, dies wird sich aber ändern", unterstreicht May. In Österreich werden insgesamt 7.767 Fonds angeboten.
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