Novartis: 2.000 Mitarbeiter müssen gehen
Entlassungen trotz Milliardengewinns - Umsatzanstieg um 18 Prozent
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Medikamente: Novartis baut Stellen ab (Foto: pixelio.de/Benjamin Klack) |
Basel/Wien (pte014/25.10.2011/12:33) Der Schweizer Pharmakonzern Novartis http://novartis.ch wird trotz positiver Geschäftszahlen im dritten Quartal mehr als 2.000 Mitarbeiter entlassen. Der zunehmende Druck auf die Medikamentenpreise, Währungsschwankungen und wirtschaftliche Unsicherheiten gibt das Unternehmen als Gründe für den Stellenabbau an. "Novartis steht mit dieser Maßnahme im Vergleich zu anderen Pharmaunternehmen, die weit mehr Mitarbeiter abbauen müssen, noch gut da", meint Connie Schümann, Analystin der Raiffeisen Zentralbank (RZB) http://rzb.at , gegenüber pressetext.
Standortschließung
Vor allem Arbeitsplätze in der Schweiz und in den USA sind betroffen. Der Konzern plant zudem die Schließung einer Chemieanlage auf dem Novartis-Campus und die Verlagerung dieser Aktivitäten an andere Standorte des Netzwerkes. Am Hauptstandort in Basel werden in den kommenden Jahren insgesamt 760 Vollzeitstellen abgebaut.
Auch der Standort in Nyon/Kanton Waadt soll in den kommenden Jahren geschlossen werden. Außerdem soll die Produktion zu anderen Anlagen von Novartis verlagert werden, was den Abbau von rund 320 Mitarbeitern nach sich ziehen könnte. Andererseits betont das Unternehmen, dass die abgebauten Positionen durch 700 neu geschaffene Stellen in Niedrigkosten- und anderen Ländern teilweise kompensiert werden.
Im dritten Quartal verbesserte der Konzern den Umsatz um 18 Prozent auf 14,8 Mrd. Dollar. Das operative Ergebnis stieg um 14 Prozent auf fast drei Mrd. Dollar. "Obwohl unsere Performance stark ist, stehen wir vor einer schwierigen Situation, die sich vermutlich auch in den kommenden Jahren nicht ändern wird. Die beschlossenen Maßnahmen stellen sicher, dass Novartis auch in Zukunft seine Aufgabe erfüllen kann, neue und innovative Medikamente zu entwickeln", erklärt CEO Joseph Jimenez.
Problem Patentklippe
Basierend auf der Konsolidierung von Alcon http://www.alcon.com im Viermonatszeitraum 2010 rechnet das Unternehmen auf Konzernebene - bei konstanten Wechselkursen - mit einem Umsatzwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich. In der Division Pharmaceuticals wird ein Umsatzwachstum im unteren bis mittleren einstelligen Bereich erwartet.
"Die Prognose des Unternehmens ist durchaus realistisch. Ich erwarte mir keine Überraschungen, alle Erwartungen werden erfüllt", so Schümann. Ein Problem könnte jedoch die sogenannte Patentklippe sein. "Umsatzstarke Medikamente verlieren in nächster Zeit den Patentschutz, auch Novartis ist davon betroffen", so die Analystin, die gleichzeitig betont, dass die Produktpipeline besonders im Generika-Segment gut gefüllt ist. Schumann stuft die Novartis-Aktie mit "Buy" ein. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:56 Uhr) notiert die das Papier mit einem Minus von 2,51 Prozent bei 50,50 Schweizer Franken (41,16 Euro).
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