pte20111007014 in Leben

Vielmännerei hat evolutionären Vorteil

Makisweibchen haben mehr Partner, wenn die Kraft dafür reicht


Mausmaki: Viel Sex kostet auch viel Energie (Foto: dpz.gwdg.de)
Mausmaki: Viel Sex kostet auch viel Energie (Foto: dpz.gwdg.de)

Göttingen (pte014/07.10.2011/12:00) Wenn Männchen mit vielen Partnerinnen verkehren, erhöhen sie ihre Chance auf Nachkommen. Bei Weibchen erhöht sich der Fortpflanzungserfolg nicht durch die Anzahl der Geschlechtspartner. Trotzdem ist Vielmännerei unter Tieren weit verbreitet. Das Deutsche Primatenzentrum http://www.dpz.gwdg.de hat Mausmakis dahingehend untersucht, ob Weibchen mit der Vielmännerei der ständigen sexuellen Belästigung aus dem Weg gehen wollen. Sie stellten aber fest, dass die Weibchen aktiv nach verschiedenen Partnern suchen und keineswegs nur dem Drängen der Männchen nachgeben.

"Die Lemuren-Damen suchen aktiv nach wechselnden Geschlechtspartnern, dies muss für sie also vorteilhaft sein", sagte Elise Huchard vom Deutschen Primatenzentrum gegenüber pressetext. Um eine Erklärung für die Vielmännerei zu finden, haben die Forscher graue Mausmakis, winzige, nur etwa 60 Gramm schwere Lemuren, als Studienobjekte ausgesucht, da hier Männchen und Weibchen fast gleich groß sind.

Starke Weibchen haben mehr Partner

Die Forscher konnten die Größe der Weibchen durch vermehrte beziehungsweise verminderte Futterzufuhr so manipulieren, dass sie in einem Versuchsansatz größer und im anderen kleiner als die Männchen waren. Die Wissenschaftler erwarteten zunächst, dass sich die größeren Weibchen mit weniger Männchen paaren würden, da sie sich besser gegen ungewollte Annäherungsversuche wehren können.

Die Wissenschaftler fanden jedoch auch heraus, dass die vielen Geschlechtsakte an den Kräften zehren und energetische Kosten sowohl bei den Männchen als auch bei den Weibchen verursachen. "Wir vermuten daher, dass Vielmännerei eine flexible Strategie ist, die zu moderaten Vorteilen für die Mausmakiweibchen führt", sagt Huchard. Für schwächere Weibchen ist es also besser, die Kräfte zu schonen und sich mit weniger Männern zu begnügen. "Die Ergebnisse können nicht auf den Menschen übertragen werden", stellt Huchard klar.

(Ende)
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