pte20110915021 in Forschung

Fachmesse IBC: Omnicam liefert 3D-Panoramafilme

Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut präsentiert Umlenkspiegel-System


Fraunhofer-Stand: Forscher präsentieren 3D-Innovation (Foto: fotodienst.cc/Korn)
Fraunhofer-Stand: Forscher präsentieren 3D-Innovation (Foto: fotodienst.cc/Korn)

Amsterdam (pte021/15.09.2011/13:45) Im Rahmen der Amsterdamer Broadcastmesse IBC http://ibc.org hat das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) http://hhi.fraunhofer.de mit "Omnicam" ein Kamerasystem vorgestellt, mit dem sich 3D-Panoramafilme in voller HD-Qualität produzieren lassen. Sechs extrem kleine, hochauflösende Digitalkameras nehmen ein 180-Grad-Bild auf. Über Umlenkspiegel bildet jede Kamera jeweils 30 Grad der Gesamtansicht ab. Die Bilder werden dann nahtlos zu einem 180-Grad-Videopanorama in einer Auflösung von 6.000 x 2.000 Bildpunkten zusammengefügt.

Bis zu zwölf Kameras

Die Kameras sind auf einem speziellen Ring angebracht. Bis zu zwölf Kameras können eingesetzt werden, um sogar eine 360-Grad-Umschau ohne jegliche Verzerrung aufzunehmen. Das Spiegelsystem dient dazu, die zueinander versetzten Positionen der Kameras so anzugleichen, als ob alle Aufnahmegeräte am selben Platz stünden. Die HHI-Technik kann an vielen Orten eingesetzt werden, eine 180-Grad-Leinwand und ein 360-Grad-Tonsystem sollen zudem dafür sorgen, dass der Zuschauer sich so fühlt, als sei er mitten drin im Geschehen.

Erste Panoramaproduktionen wurden mit Omnicam durchgeführt, beispielsweise das Bundesliga-Fußballspiel Borussia-Dortmund gegen 1899 Hoffenheim im Westfalenstadion Dortmund. Weitere Tests sollen folgen. Ralf Schäfer, Leiter der Abteilung Image Processing am HHI: "Wir verfolgen mehrere Strategien, arbeiten an der gesamten 3D-Kette. Indem wir bei der Aufnahme mehrere Kameras und Sensoren miteinander koppeln, erhalten wir echte Tiefeninformationen."

Automatisches Kalibrierungsverfahren

Ein von Fraunhofer entwickeltes Trifokales System macht es möglich, Tiefenkarten herzustellen, die im Vergleich zur 2D-Produktion einen nur minimalem zusätzlichen Aufwand bedeuten und damit Zeit und Kosten am Set sparen. Weitere Ergebnisse der Fraunhofer-Forschung, die auf der IBC vorgestellt wurden, sind ein kamerabasiertes, automatisches Kalibrierungsverfahren, bei dem die erfassten Projektorbilder von einer Software in Echtzeit aneinander angepasst werden. So lassen sich neben geometrischen Ungenauigkeiten auch Farb- und Helligkeitsunterschiede kalibrieren.

Die Medienplayer-Software, die Fraunhofer FIRST zusammen mit Carl Zeiss entwickelt hat, wurde auf der IBC zusammen mit der Autokalibrierung im Rahmen einer Kuppelprojektion vorgestellt. Zwei Projektoren erzeugen das Bild, zwei Kameras erfassen die Projektionsgeometrie, während die automatische Anpassung am PC erfolgt. Das HHI gilt als weltweit führend in der Entwicklung mobiler und fester Breitband-Kommunikationsnetze und Multimedia-Systeme. Schwerpunkte sind 3D-TV, 3D-Display, HD-TV, die Mensch-Maschine-Interaktion durch Gestensteuerung sowie die Bildsignalverarbeitung und -übertragung als auch die interaktive Mediennutzung.

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