pte20110907018 in Business

CEE: Telekom-Sektor weiterhin schwach

Stabilisierung erst 2012 - Turk-Telekom-Aktie mit "Buy" eingestuft


Vera Sutedja: Telekom-Sektor in CEE leidet (Foto: Andi Bruckner/Erste Group)
Vera Sutedja: Telekom-Sektor in CEE leidet (Foto: Andi Bruckner/Erste Group)

Wien (pte018/07.09.2011/13:05) Der Telekom-Sektor in den mittel- und osteuropäischen Ländern leidet nach wir vor unter gedämpften Konsum- und Staatsausgaben. "Die Ergebnisse einzelner Telekom-Unternehmen des zweiten Quartals 2011 zeigen, dass sich der Sektor noch nicht erholt hat. Viele Anbieter verzeichnen Umsatzrückgänge und schwache operative Performances", so Vera Sutedja, Telekom-Analystin der Erste Group http://erstegroup.com , gegenüber pressetext.

Smartphones als Wachstumstreiber

Rückläufige Erträge in den traditionellen Segmenten Festnetz und Mobilfunk stellen weiterhin ein Hauptproblem des Sektors dar. Verantwortlich dafür waren der Ersatz von Festnetz- durch Mobiltelefone, der Umstieg auf VoIP, günstigere Tarifpakete, die Senkung mobiler Terminierungsentgelte und der Roaminggebühren sowie der Wettbewerb. Dennoch ist die Analystin optimistisch für das zweite Halbjahr: "Wir erwarten, dass die Ergebnisse auf Grund saisonaler Effekte sowie des Wachstums im mobilen Datenverkehr und im IKT-Segment (Informations- und Kommunikationstechnologien) über jenen des ersten Halbjahres liegen werden." Zudem hätte sich die Bewertung des Sektors schon gut entwickelt und sei weit voraus.

Zum Ausgleich für die rückläufigen Erlöse aus der Sprachkommunikation setzen die Unternehmen nun verstärkt auf mobiles Breitband-Internet, Smartphones, pay TV (IPTV, Satelliten- und Kabel-TV), Festnetz-Breitband-Internet und Dienstleistungen in den Bereichen IT und Energiehandel. "Smartphones und Tablets gehören eindeutig zu den Wachstumstreibern in der Branche", betont Sutedja.

Turk Telekom Top-Empfehlung

Als Top-Empfehlung nennt die Analystin den türkischen Anbieter Turk Telekom. Dieses Unternehmen bietet gegenüber den anderen Unternehmen des von der Erste Group analysierten Universums die stärkste operative Performance. Dank der geringen Konkurrenz kann der Anbieter im Festnetzgeschäft seine EBITDA-Marge von 49 bis 50 Prozent halten. "Turk Telekom ist der einzige Buy-Kandidat in unserer gesamten Coverage", unterstreicht Sutedja.

Bei der durch die Korruptionsaffäre in die Schlagzeilen geratenen Telekom Austria sieht es ganz anders aus: "Die Eigenkapitalquote ist niedrig und der Verschuldungsgrad sehr hoch. Wir stufen die Aktie mit Sell ein", sagt die Aktienexpertin. Die Korruptionsaffäre fließt hierbei - noch nicht - in die Bewertung mit ein.

Ausblick für 2012

Die Analystin erwartet für 2012 vor allem dank höherer Konsum- und Staatsausgaben in der CEE-Region eine erste Stabilisierung der Umsätze und des EBITDA. Die wirtschaftliche Erholung beruhte in CEE im Wesentlichen auf der Exportwirtschaft. Der nächste Schritt auf dem Weg zur völligen Erholung der Wirtschaft wäre ein stärkeres Wachstum des Privatkonsums. "Allerdings hat sich der Arbeitsmarkt in der Region nicht verbessert, und die Konsolidierung der staatlichen Haushalte dämpft das Konsumverhalten", meint Sutedja. Damit bleibt als Problem noch der Druck seitens der Regulierungsbehörden. Die EU-Kommission empfiehlt bis Ende 2012 eine Senkung der mobilen Terminierungsentgelte auf 1,5 bis drei Eurocent pro Minute.

(Ende)
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