Schweizer Nationalbank zieht die Notbremse
Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro festgelegt
![]() |
Nationalbank: Setzt Mindestkurs fest (Foto: Schweizer Nationalbank) |
Zürich (pte021/06.09.2011/11:30) Die Schweizer Nationalbank http://www.snb.ch hat heute, Dienstag, beschlossen, einen Mindestkurs für den Franken festzulegen. Der drastische Schritt ist eine Reaktion auf den durch äußere Einflüsse enorm starken Franken. "De Facto ist das eine einseitige Bindung des Schweizer Franken an den Euro", sagt Analyst Ingo Kreisinger von der Baader Wertpapierhandelsbank AG http://www.baaderbank.de im Gespräch mit pressetext.
Unbeschränkte Devisenkäufe
Die Nationalbank will künftig ab einem Kurs von 1,20 Schweizer Franken pro Euro einschreiten. Der Mindestkurs soll "mit aller Konsequenz durchgesetzt" werden. Notfalls will die Nationalbank unbeschränkt Devisen kaufen. "Das ist ein mutiger Schritt, der Stärke demonstriert. Ob es etwas nutzt, bleibt abzuwarten", sagt Kreisinger. Das Ziel der Nationalbank ist es, den "massiv überbewerteten Franken" dauerhaft und deutlich zu entwerten. Auch der Kurs von 1,20 Franken zu einem Euro ist dem Geldinstitut eigentlich zu hoch.
Die Schweizer Nationalbank ist eine relativ kleine Nationalbank. Ob sie es schafft, einen Mindestkurs gegen den Markt durchzusetzen, bleibt abzuwarten. "Es sind einige Attacken gegen den Franken zu erwarten", sagt Kreisinger. Zumindest kurzfristig wird die Entscheidung für einen Mindestkurs der Schweizer Wirtschaft eine Atempause verschaffen. Um steigende Inflation durch die Eingriffe der Nationalbank brauchen sich die Eidgenossen nicht zu sorgen. "Getrieben durch die Unsicherheit in der Weltwirtschaft und den Status des Franken als sicherer Hafen ist die Währung momentan stark überbewertet", erklärt Kreisinger.
Langfristig unsicher
Auf lange Sicht sind die Folgen des Eingriffs der Nationalbank schwierig abzuschätzen. "Die Weltwirtschaft ist derzeit so unsicher, dass ich keine Prognose wage. Wer weiß, ob die Wirtschaft in ein bis zwei Jahren so überhaupt noch existiert", sagt Kreisinger gegenüber pressetext. Die Schweiz kommt momentan jedenfalls unverschuldet zum Handkuss. "Die Währungskrise ist durch Fremdverschulden entstanden. Die Eidgenossen haben aber auch lange gut vom Finanzsystem gelebt", relativiert Kreisinger.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Markus Keßler |
| Tel.: | +43-1-81140-305 |
| E-Mail: | kessler@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |

