pte20110722008 in Business

Versicherer geraten unter Druck

Branche leidet unter einem hohen Konsolidierungsdruck


Rechnung: Versicherer unter Druck (Foto: aboutpixel.de/Ronald Leine)
Rechnung: Versicherer unter Druck (Foto: aboutpixel.de/Ronald Leine)

Hamburg (pte008/22.07.2011/10:20) Die Mehrheit der deutschen Versicherer prognostiziert bis 2014 für ihre Branche ein geringes Wachstum. Zwar erwartet die meisten Versicherungsunternehmen, dass die Assekuranz von einer guten Konjunkturlage profitiert. Gegenwärtig fehle es der Branche allerdings an starken Wachstumstreibern. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Entscheider-Befragung "Branchenkompass 2011 Versicherungen" von Steria Mummert Consulting. Skeptisch zeigt sich vor allem die gesetzliche Krankenversicherung, auf der ein hoher Konsolidierungsdruck lastet. Fast jede vierte Kasse beurteilt die mittelfristige Perspektive negativ. Zugleich freuen sich die privaten Krankenversicherer über mehr Neugeschäft infolge der Aufhebung des Dreijahresmoratoriums.

"Viele gesetzliche Krankenkassen kämpfen mit Kostenproblemen und der Abwanderung ihrer Mitglieder", sagt Michael Hagedorn, Bereichsvorstand Insurance bei Steria Mummert Consulting, gegenüber pressetext. Ein Indiz für die angespannte Kostensituation sei die Erhebung des Zusatzbeitrages, der gleichzeitig zu einer größeren Wechselbereitschaft der Versicherten führt. "Dazu kommt die Aufhebung des Dreijahresmoratoriums im Zuge der letzten Gesundheitsreform, die den Wechsel von der Gesetzlichen Krankenversicherung zur Privaten Krankenversicherung erleichtert. Darüber hinaus sind sämtliche Krankenversicherer in ein enges juristisches Korsett gezwängt, das wenig Spielraum für Innovationen bietet", so Hagedorn weiter.

Jede Sparte hat eigenes Wehwehchen

Als Opfer des Reformeifers des Gesetzgebers sehen sich auch die Schadenversicherer. Befragt nach den größten Herausforderungen für das eigene Geschäft, verweist knapp jeder zweite Schadenversicherer auf die Gesetzesänderungen und deren interne Umsetzung. Nur 26 Prozent der Personenversicherungen beklagen diesen Umstand.

Ein umgekehrtes Bild ergibt sich bei der Einschätzung der aktuellen Kapitalmarktsituation. Schwindende Erträge aus der Kapitalanlage infolge niedriger Leitzinsen belasten die Geschäftsergebnisse der Lebensversicherer. Entsprechend bezeichnen 32 Prozent der Personenversicherer diese Situation als ihre größte Herausforderung, nur neun Prozent der Schadenversicherer teilen diese Sichtweise. Der Kostendruck ist hingegen in beiden Sparten gleichermaßen stark zu spüren. Mehr Entscheider als vor drei Jahren sorgen sich um steigende Kosten.

(Ende)
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