Mieter und Käufer setzen Energieeffizienz voraus
Interessenten von Immobilien stellen kaum Fragen zu Dämmung und Isolierung
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Energie: Mieter/Käufer setzen Effizienz voraus (pixelio.de/Haushaltsgeld.net) |
Nürtingen (pte014/21.07.2011/11:30) Eine positive Energiebilanz bei Wohnungen und Häusern wird von Käufern und Mietern zunehmend vorausgesetzt, wie eine Studie der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) http://www.hfwu.de zeigt. "Interessenten gehen bei einem Kauf eines Neubaus davon aus, dass eine gewisse Energieeffizienz vorhanden ist und stellen daher kaum Fragen zur Energiesituation der Immobilie", meint dazu Stephan Kippes, Lehrstuhlinhaber für Immobilienmarketing und Maklerwesen an der HfWU, im Gespräch mit pressetext.
Im Rahmen der Studie "Marktmonitor Immobilien", die dieses Jahr zum zweiten Mal durchgeführt worden ist, sind fast 400 Makler aus ganz Deutschland befragt worden. Demnach haben bei Besichtigungen nur noch 48 Prozent (2010: 55 Prozent) der Kaufinteressenten und 33 Prozent (2010: 39 Prozent) der Mietinteressenten nach dem Energiestandard der Immobilie gefragt.
Als Folge lässt damit auch die preissteigende Wirkung der Energieeffizienz deutlich nach: Bei der Befragung 2010 bewerteten noch 60 Prozent der Makler einen hohen energetischen Standard als preissteigernden Faktor für Kauf- und Mietpreis. 2011 stimmten dieser Einschätzung nur noch 44 Prozent zu. Besteht bei Interessenten allerdings der Eindruck eines Sanierungsstaus, wirkt sich das nach Ansicht von 48 Prozent der befragten Makler zunehmend negativ auf den Verkaufspreis aus.
Energieeffizienz in Ostdeutschland
Die Energieeffizienz von Immobilien in Ostdeutschland spielt eine spürbar kleinere Rolle als im Vergleich zum Rest der Republik. "Ein möglicher Mieter in einem Plattenbau geht natürlich nicht davon aus, dass eine entsprechende Energieeffizienz vorhanden ist", erklärt Kippes. "Zwar sind die Mieten im Osten niedriger als im Westen, dafür sind die Nebenkosten viel höher. In einem alten Plattenbau ist zum Beispiel die Isolierung viel schlechter, damit ist auch der Energieverbrauch viel höher", ergänzt der Experte.
Energieausweis unwichtig
Der seit Juli 2008 verbindliche Energieausweis spielt bei der Immobilienvermarktung lange nicht die Rolle, die ihm der Gesetzgeber zugedacht hatte. Weniger als die Hälfte der Kaufinteressenten und nicht mal ein Drittel der Mietinteressenten fragen nach dem Energieausweis. "Obwohl der Energieausweis verbindlich ist, hat er im realen Immobiliengeschäft noch immer nicht die Relevanz erlangt, die ihm der Gesetzgeber ursprünglich zugedacht hatte", so Kippes.
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