pte20110719026 in Business

Beschäftigungszuwachs dank Zeitarbeit

Nettolöhne von Geringverdienern sinken


Arbeitsamt: Immer mehr Zeitarbeiter (pixelio.de/Matthias Balzer)
Arbeitsamt: Immer mehr Zeitarbeiter (pixelio.de/Matthias Balzer)

Nürnberg/Wiesbaden (pte026/19.07.2011/13:55) Der allgemeine Beschäftigungszuwachs wird von atypischen Arbeitsverhältnissen getragen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) http://www.destatis.de mitteilt. Die Zunahme atypischer Beschäftigung ist dabei hauptsächlich auf den Zuwachs von Personen in Zeitarbeitsverhältnissen zurückzuführen. Ihre Zahl ist von 2009 bis 2010 um 182.000 angestiegen. "Dieser Zuwachs ist typisch, denn die Zahl der Zeitarbeiter nimmt kurz nach einer Krise, in der wirtschaftlichen Erholungsphase, zu", erklärt Illona Mirtschin, Pressereferentin der Bundesagentur für Arbeit, im Gespräch mit pressetext.

Vor allem Zeitarbeit und befristete Beschäftigung werden von den Unternehmen als Mittel genutzt, um flexibel auf die konjunkturellen Veränderungen zu reagieren. "Erst wenn die Unternehmen wieder an eine starke Wirtschaft glauben, wird es wieder mehr Normalbeschäftigte geben", so Mirtschin.

Insgesamt ist die Zahl der atypisch Beschäftigten im Jahr 2010 um 243.000 auf 7,84 Mio. Personen gestiegen, damit trug die atypische Beschäftigung gut 75 Prozent zum Gesamtwachstum der Zahl abhängig Beschäftigter zwischen 2009 und 2010 bei. Betrachtet werden hier abhängig Beschäftigte im Alter von 15 bis 64 Jahren, die nicht in Schule, Studium oder Berufsausbildung sind. Zu den atypischen Beschäftigungsformen werden dabei - im Unterschied zum Normalarbeitsverhältnis - befristete und geringfügige Beschäftigung, Teilzeitarbeit bis zu 20 Wochenstunden sowie Zeitarbeit gezählt.

Auffällig ist, dass sich Normal- und atypische Beschäftigung auch 2010 für Frauen und Männer unterschiedlich entwickeltet haben. Die Zahl der Frauen in Normalbeschäftigung ist zwischen 2009 und 2010 stärker gestiegen als die der atypisch beschäftigten Frauen. Die Zahl der Männer in Normalbeschäftigung ist 2010 im Vorjahresvergleich sogar zurückgegangen, wohingegen die Zahl atypisch beschäftigter Männer gestiegen ist. "Dies hängt auch damit zusammen, dass Frauen im Gegensatz zu den Männern eher in konjunktur-unabhängigen Sektoren, zum Beispiel im Gesundheitsbereich, tätig sind. Männer werden daher in der Krise zuerst entlassen", betont Mirtschin.

Löhne von Geringverdienern sinken

Gleichzeitig sind die Nettolöhne von Geringverdienern seit der Jahrtausendwende stark gesunken, wie die Berliner Zeitung unter Berufung auf eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) berichtet. Bei Beschäftigten in den unteren Einkommensgruppen hätten die Einbußen 16 bis 22 Prozent betragen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Dieter N. Unrath
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: unrath@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|