pte20110428013 in Business

Migranten potenzielle Geheimwaffe für Unternehmen

Dennoch haben Bewerber mit ausländischen Namen oft Nachteile


Hände: Unternehmen profitieren vom Kulturmix (Foto: pixelio.de, Dieter Schütz)
Hände: Unternehmen profitieren vom Kulturmix (Foto: pixelio.de, Dieter Schütz)

Bonn (pte013/28.04.2011/11:50) Das Wissen über zwei Kulturen junger Menschen mit Migrationshintergrund bietet ihnen auf dem immer globaler werdenden Markt gute Chancen. Zu diesem ergebnis kommt eine aktuelle Veröffentlichung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) http://bibb.de und der Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz http://kibb.de . Die Autoren der Erhebung haben herausgefunden, dass Menschen mit Migrationshintergrund bei gleichen Chancen mindestens die gleiche Leistung bringen wie Deutschstämmige.

Die Rahmenbedingungen müssten stimmen, weiß etwa der BIBB-Forschungsdirektor Reinhold Weiß. Es sei eine existenzielle Aufgabe für die Gesellschaft, gleichberechtigte Bildungschancen zu schaffen. Die Gruppe der Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist unhomogen: "Wir haben Riesenunterschiede zwischen den einzelnen Herkunftsgebieten, verknüpft mit der sozialen Zugehörigkeit und dem sozialen Hintergrund", so BIBB-Experte Weiß.

Unternehmen sollten umdenken

Die Sicht der Forscher rüttelt auf. Anders als etwa in den USA habe man in Deutschland seit den 60er Jahren Geringqualifizierten Arbeit angeboten. "Diese Menschen hatten auch in ihren eigenen Ländern wenig Chancen", sagt Weiß. Andere Länder hätten qualifizierte Migranten angeworben. Gebildete Menschen bringen andere Voraussetzungen mit und sind bildungsaffiner, so der Forscher. Wenn allerdings das Elternhaus die Kinder nicht fördert - ganz gleich welcher Herkunft - kommen sprachliche Probleme bei Migranten noch zu den geringen Chancen hinzu. "Der Staat muss einspringen und die Kinder fördern", unterstreicht Weiß.

Die Kinder sind dem Fachmann nach nicht unmotiviert und nicht dümmer. Auch die Unternehmen in Deutschland sollten umdenken. "Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass Bewerber mit gleichen Qualikationen mit einem ausländischen Namen schon schlechtere Chancen haben." Das sei ökonomisch vollkommen kontraproduktiv. Die positive Botschaft der BIBB-Veröffentlichung ist daher: Junge Menschen mit Migrationshintergrund schneiden nicht schlechter ab als gleichaltrige Einheimische. Sie könnten sogar mit der zweiten Sprache, die sie können, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt vergrößern (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110412026/ ).

(Ende)
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