Tognum-Verkauf: Großaktionäre lehnen Offerte ab
Preis zu niedrig - Daimler und Rolls-Royce bieten 24 Euro je Aktie
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Tognum-Mitarbeiter: Daimler hat sein Ziel noch nicht am Haken (Foto: tognum.de) |
Friedrichshafen/Stuttgart (pte014/08.04.2011/13:45) Die geplante Übernahme des deutschen Maschinen-Herstellers Tognum http://tognum.de wird für das Bieterkonsortium um Daimler und Rolls-Royce zum Krampf. Wie die Financial Times Deutschland heute, Freitag, berichtet, stellen sich mindestens acht Tognum-Aktionäre quer. Die Anteilseigner, die etwa ein Fünftel aller Papiere des Unternehmens halten, sollen der Konzernleitung bereits ihr Unbehagen über die gebotenen 24 Euro je Aktie mitgeteilt haben.
Widerstand formiert sich
Zu den auf das aktuelle Angebot Daimlers schlecht zu sprechenden Aktionären sollen die ING und First Eagle zählen, die Tognum-Beteiligungen von neun bzw. 3,3 Prozent halten. In dem Beschwerdebrief von First Eagle an die Friedrichshafener heißt es: "Wir befürchten sehr, dass Tognums Geschäft auf Basis einer Bewertung verkauft wird, die auf den Gewinnen zur Zeit des Konjunkturtiefs basiert." Der Widerstand formiert sich und wird somit immer breiter.
Denn auch die Fondsparte der niederländischen Bank ING sowie die Investoren Delta Lloyd und Daka haben bereits zu Beginn des Monats unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie ihre Papiere für 24 Euro nicht verkaufen wollen. Das derzeitige Angebot berücksichtige nicht ausreichend das Wachstumspotenzial von Tognum. Es drängt jedoch die Zeit einer Einigung mit den Aktionären, schließlich läuft das Übernahmeangebot nur noch bis einschließlich Mai.
Daimler bleibt bei seinem Wort
An der Börse kommen die internen Querelen um Annahme und Verweigerung des aktuellen Angebots jedenfalls nur bedingt gut an. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:32 Uhr) notiert das Tognum-Papier unverändert bei 25,73 Euro. Daimler reagiert gelassen auf die in Alarmstimmung befindlichen Aktionäre. "24 Euro ist unser Preis. Wir halten bereits 28,4 Prozent und streben 50 Prozent plus eine Aktie an", unterstreicht ein Daimler-Sprecher.
Um Tognum zu übernehmen, würde es Daimler und Rolls Royce bereits genügen, wenn rund 22 Prozent der Tognum-Aktien angedient würden. Die verkaufsunwilligen Aktionäre hätten zusammen mit der Tognum-Geschäftsführung, die über zehn Prozent der Papiere direkt hält, allerdings eine Sperrminorität (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/110307020/).
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