pte20110408007 in Business

Englische Werbeslogans PR-Grab für Autobranche

Kampagnen wirkungslos - Übersetzungsgabe vieler Kunden begrenzt


Renault-Slogan
Renault-Slogan "Drive the change": Für viele Konsumenten ein Rätsel (Foto: renault.de)

Köln/München (pte007/08.04.2011/11:10) Automobilhersteller geben Millionen für ausgeklügeltes Marketing und technisch aufwändige Werbespots aus. Doch leider überschätzen sie hierbei nach wie vor die Englischkenntnisse der breiten Masse. Wie die Namensagentur Endmark http://www.endmark.de mit ihrer aktuellen Analyse zeigt, deuten potenzielle Kunden zum Beispiel den Renault-Werbeslogan "Drive the change" als "Fahre für Wechselgeld". Obwohl lediglich 19 Prozent der rund 1.000 Befragten den Spruch mit "Fahre die Veränderung" korrekt übersetzen, halten Konzerne stur daran fest.

Regionaler Kundenfokus wichtig

"Man merkt deutlich, dass sich viele Autokonzerne mit diesen Kampagnen zwar international aufstellen und eine stringente Corporate Identity durchpeitschen wollen, den Kunden aber voll aus den Augen verlieren", sagt Anne M. Schüller, Expertin für Loyalitätsmanagement von der gleichnamigen Beratungsgesellschaft http://www.anneschueller.de , auf pressetext-Nachfrage. "Slogans müssen einen regionalen Kundenfokus haben, um langfristig erfolgreich zu sein."

Die Einschätzung bestätigt sich auch mit Blick auf die Werbebotschaft des japanischen Autoriesen Nissan. Das Unternehmen bewirbt sein Modell Juke hierzulande mit "Urban proof energised". Selbst der deutschen Zentrale des Autoherstellers war es nur unter Schwierigkeiten möglich, eine sinnvolle Übersetzung zu liefern. Einem Sprecher zufolge steht der Spruch dafür, "dass der Nissan Juke erwiesenermaßen die Stadt mit Energie auflädt". Kunden geben jedoch auf. Nur 16 Prozent kamen darauf, der Großteil übersetzte mit "Die Energie der Stadt beweisen".

Handlungsbedarf nach Missverständnissen

"Erfolgreiches Marketing heißt in erster Linie, kundenorientiert und nicht selbstzentriert zu sein. Nur wer es schafft, Kunden zu loyalen Mitstreitern zu machen, tut sich am Ende leichter, eine Fan-Community zu etablieren, die Managementfehler verzeiht und aktiv mit ihrer Kritik unterstützt", unterstreicht Schüller im Gespräch mit pressetext. Es besteht Handlungsbedarf. Nur drei Prozent verstanden den Mazda-Slogan "Defy Convention" ("Trotze der Konvention").

Bei den Unternehmen ist bisher jedoch noch immer kein Umdenken erfolgt. Denn bereits im Oktober 2009 musste Endmark feststellen, dass der Opel-Slogan "Explore the City Limits" mit "Explosionen an der Stadtgrenze" oder "Das Stadtlimit explodiert" übersetzt wurde. Noch peinlicher war die Interpretation des Douglas-Klassikers "Come in and find out". Viele sahen mit "Komm rein und finde wieder raus" die PR-technisch fatale Aufforderung zum Verlassen einer Douglas-Filiale (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/091017001/).

(Ende)
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