pts20101110032 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Verrechnungspreis-Richtlinien 2010 sind veröffentlicht

Unternehmen haben Aufholbedarf bei ihrem steuerlichen Risikomanagement


Mag. Iris Burgstaller, Head of Division Transfer Pricing und Steuerberaterin bei TPA Horwath
Mag. Iris Burgstaller, Head of Division Transfer Pricing und Steuerberaterin bei TPA Horwath

Wien (pts032/10.11.2010/12:43) Die Verrechnungspreisrichtlinien sind nun auch in Österreich veröffentlicht. Strengere Vorschriften und die steigende Anzahl von Betriebsprüfungen fordern von international tätigen Unternehmen mehr denn je ein adäquates Verrechnungspreismanagement. Bei heimischen Betrieben muss das Bewusstsein dafür aber noch gestärkt werden - andernfalls drohen harte Strafen. TPA Horwath, ein führendes Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen in Österreich und CEE, empfiehlt Unternehmen - vom Konzern bis zum KMU - sich rechtzeitig zu rüsten. Dazu gehört vor allem auch, sich rasch mit den soeben publizierten Richtlinien des BMF vertraut zu machen.

"Verrechnungspreise sind das steuerliche Top-Thema auf der Agenda aller Finanzbehörden - und das gilt natürlich auch für Österreich", macht Mag. Iris Burgstaller, Head of Division Transfer Pricing und Steuerberaterin bei TPA Horwath, auf die Brisanz des Themas aufmerksam. Durch die vermehrte Internationalisierung von Unternehmensgruppen ist Transfer Pricing zuletzt immer bedeutender geworden. "Sobald Lieferungen oder Leistungen, z.B. Finanzierung, Personalgestellung, Warenlieferungen oder Lizenzierung innerhalb einer Unternehmensgruppe über Ländergrenzen erfolgen, kommen Verrechnungspreise oder eben Transfer Pricing ins Spiel. Die Wahl der Transferpreise wirkt sich auf den Gewinn und die Steuerquote der Unternehmensgruppe aus - und ist damit voll im Visier der Finanzbehörden", erläutert Iris Burgstaller.

Im Rahmen von Betriebsprüfungen im In- und Ausland wird verstärkt auch die jeweilige Verrechnungspreisthematik untersucht. "In Österreich werden am häufigsten Unternehmen aus den Branchen Finanz, Pharmaindustrie, (Maschinen)-Bau und Automotive geprüft", weiß Burgstaller. "Die Prüfer haben Branchen Know-how und im Bereich der Verrechnungspreisthematik immer mehr Erfahrung. Im Gegensatz dazu haben die österreichischen Unternehmen - seien es Konzerne oder KMU - noch großen Aufholbedarf. Als Basis für ein effizientes Transfer Pricing Management ist es somit enorm wichtig, das Bewusstsein für die vorhandenen Risiken zu stärken, um im Endeffekt Kosten zu sparen."

Was bedeuten die neuen Richtlinien für die Unternehmen?
Aus steuerrechtlicher Sicht sind Transferpreise laut den soeben für Österreich publizierten Richtlinien so zu gestalten und zu dokumentieren wie Lieferungen und Leistungen an Dritte. Die neu erschienenen Richtlinien fassen den aktuellen Meinungsstand der österreichischen Finanzverwaltung zur Gestaltung und Dokumentation von Verrechnungspreisen zusammen und beziehen sich dabei großteils auf die OECD Vorgaben. Wesentlich ist, dass die Richtlinien keine neuen gesetzlichen Grundlagen schaffen, sondern nur die bestehenden Rechtsvorschriften auslegen. Als Auslegungsbehelf entfalten die Richtlinien Bindungswirkung nur für Betriebsprüfer und Mitarbeiter der Finanzbehörden, nicht hingegen für den Steuerpflichtigen.

Steuerpflichtige sind allerdings dennoch gut beraten, sich mit den Inhalten der Richtlinien zur Erkennung von Verrechnungspreisrisken sowie zu deren Handhabung auseinanderzusetzen. Relevant sind in diesem Zusammenhang insbesondere die folgenden Fragestellungen:

Werden sämtliche verrechnungspreisrelevanten Transaktionen laut Verrechnungspreisrichtlinien im Unternehmen tatsächlich verrechnet? Falls nein, warum nicht?

Werden die Transaktionen in Anlehnung an die Verrechnungspreisrichtlinien bepreist und verrechnet? Falls nein, warum nicht? Können Abweichungen betriebswirtschaftlich plausibel argumentiert werden?

Werden die Dokumentationserfordernisse laut Verrechnungspreisrichtlinien erfüllt? Falls nein, wie soll zukünftig damit umgegangen werden? Sind bestehende Verträge anzupassen?

Unternehmen sollten die neuen Verrechnungspreisrichtlinien "proaktiv" im Rahmen ihres steuerlichen Risikomanagements nutzen, um Verrechnungspreisrisken besser einschätzen und sich bestmöglich auf zukünftige Betriebsprüfungen vorbereiten können.

Als führende Steuerberater und Wirtschafsprüfer in Österreich und CEE betreuen und unterstützen die Experten von TPA Horwath Unternehmen bei dieser Entwicklung und bieten Konzernen wie auch KMUs angepasste Produkte. Mit dem Transfer Pricing Quick Check beispielsweise können bereits in kurzer Zeit Aussagen zu Risikofeldern und Optimierungspotenzial des jeweiligen Transfer Pricing Models gegeben werden.

Zahlen und Fakten zu TPA Horwath
TPA Horwath ist eines der größten Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen Österreichs. Neben 11 Standorten in Österreich zählt die TPA Horwath Gruppe 13 Standorte in Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Insgesamt beschäftigt die TPA Horwath Gruppe mehr als 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit 1995 ist TPA Horwath Mitglied von Crowe Horwath International, einer weltweiten Vereinigung von selbständigen und unabhängigen Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Unternehmensberatern. Das Kompetenznetzwerk umfasst 140 Mitgliedsfirmen mit 550 Standorten in über 100 Ländern und zählt zu den "Top Ten" der weltweit tätigen Beratungsnetzwerke.

(Ende)
Aussender: TPA Horwath Wirtschaftstreuhand und Steuerberatung GmbH
Ansprechpartner: Mag. Christa Danner
Tel.: 01/58835-217
E-Mail: christa.danner@tpa-horwath.com
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