Kupferkette verhütet mit wenig Nebenwirkungen
"Gynefix" in Österreich bei zertifizierten Frauenärzten erhältlich
Wien (pte015/25.08.2010/13:05) In der Palette der Verhütungsmethoden gibt es eine Erweiterung. Seit Anfang Juli vertreibt die Gynial GmbH http://www.gynial.at in Österreich mit "Gynefix" ein kupferhaltiges Intrauterinpessar (IUP), das fünf Jahre im Körper der Frau bleibt und Schwangerschaften mit nahezu 100 Prozent verhindert. Das kettenförmige Pessar ist kleiner als ähnliche bisherige Lösungen, da es statt durch einen Rahmen durch einen Anker in der Gebärmutterdecke befestigt wird. Damit fallen einige der bisherigen Nebenwirkungen der Spirale weg. Am heutigen Mittwoch wurde Gynefix in Wien präsentiert.
"Das Kupfer tötet die Spermien ab. Sollte es bereits zur Verschmelzung von Ei- und Samenzelle gekommen sein, verhindert es die Einnistung der befruchteten Zelle in der Gebärmutter", erklärt Gynefix-Erfinder Dirk Wildemeersch die Wirkweise der Kupferkette. In den ersten Tagen nach dem Einsetzen sind stärkere Blutungen und auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit der Ausstoßung zu erwarten. Langfristig akzeptiert die Gebärmutter Gynefix jedoch besser als andere Kupfer-IUPs, zudem steigt der Blutverlust während der Regel nicht an.
Verhütung ohne Hormone
Als wichtigsten Vorteil der Kupferkette bezeichnen die Experten ihren Verzicht auf die Hormone Östrogen und Gestagen, die etwa bei der Pille zum Einsatz kommen. Diese bereiten bei bestimmten Voraussetzungen Probleme, erklärt der Wiener Gynäkologe Franz Wierrani. "Absolut nicht geeignet ist die hormonelle Kontrazeption bei Venenleiden, Bluthochdruck, koronaren Herzkrankheiten, Diabetes, in der Schwangerschaft und Stillperiode, bei gewissen Kopfschmerz-Erkrankungen oder langer Unbeweglichkeit. Auch für Raucherinnen über 35 oder bei Übergewicht wäre sie gefährlich." In vielen anderen Fällen wie etwa bei Einnahme bestimmter Medikamente ist zumindest hohe Vorsicht mit Hormonen nötig.
Doch auch bei Gynefix gibt es einige Kontraindikationen. "Dazu gehören gynäkologische Infektionen und bei vorheriger Verwendung von Verhütungsspritzen, da Letztere die Gebärmutter verkleinern. Auch während der Stillzeit sowie natürlich bei bestehender Schwangerschaft ist der Einsatz nicht möglich", erklärt Wildemeersch gegenüber pressetext. Die Kremser Gynäkologin Doris Linsberger fügt hinzu, dass die Verwendung nur ab einer bestimmten Dicke der Gebärmutterdecke zu raten ist. "Ist dieses Gewebe zu dünn, kann man den erforderlichen Anker nicht setzen."
Einsetzen erfordert Schulung
In der Frage, für welche Zielgruppe Gynefix am besten geeignet ist, scheiden sich die Geister. Linsberger sieht die Kupferkette als Lösung für Frauen ab 40 mit abgeschlossener Familienplanung, die Hormone ablehnen und nicht zu dauerhaften Sterilisation bereit sind. "Für Mädchen unter 20 entsprechen andere Verhütungsformen eher der Lebenssituation", so die Ärztin. Der Horner Gynäkologe Rudolf Wiborny berichtet allerdings, dass intrauterine Pessare gemäß jüngster Erkenntnisse auch für junge Frauen geeignet sind. Die Kosten für Gynefix belaufen sich auf rund 400 Euro.
Übereinstimmung gibt es allerdings beim Modus der Einpflanzung. Diese darf nur von Ärzten mit entsprechender Spezialisierung vorgenommen werden. "Ob das Einsetzen schmerzt, hängt von der Behutsamkeit des Arztes ab", so Wildemeersch. Notwendig ist zudem eine Vormedikation, die die Gebärmutter auf den Eingriff vorbereitet. Linsberger empfiehlt Frauen, die eine Kupferkette in Betracht ziehen, zuerst ein beratendes Vorgespräch mit dem Arzt zu führen und dann "darüber zu schlafen". "Kein Verhütungsmittel ist allen zu empfehlen. Neben Eigenheiten der Methode müssen Lebensstil, Lebenssituation und Wünsche der Frau bei der Wahl berücksichtigt werden."
Kostenloser Download von Bildern der Präsentation unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=3226
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