pte20100812022 in Leben

Polizei und Minderheiten: Hand in Hand beim Afrika Festival

Verein "Fair & Sensibel" fördert gegenseitige Sensibilisierung


Vereinsmitbegründer Josef Böck: Mit Kooperation gegen Vorurteile (Foto: www.fairundsensibel.at)
Vereinsmitbegründer Josef Böck: Mit Kooperation gegen Vorurteile (Foto: www.fairundsensibel.at)

Wien (pte022/12.08.2010/16:04) Die Wiener Donauinsel ist zwei Wochen lang Schauplatz der sechsten Afrika Tage http://www.afrika-tage.at . Am Samstag, den 14. August, steht eine besondere Veranstaltung auf dem Programm des Festivals: Ein gemeinsamer ökumenischer Gottesdienst mehrerer Konfessionen mit musikalischem Rahmenprogramm. "Mit dem Festival wollen die Veranstalter einen besseren Einblick in die afrikanische Kultur geben.

Dabei steht unter anderem die Integration der afrikanischen Gemeinschaft in Österreich im Vordergrund. Eine wesentliche Rolle bei der Organisation kommt dabei dem "Verein Fair & Sensibel - Polizei und AfrikanerInnen" http://www.fairundsensibel.at zu, der vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde. Vereinsmitbegründer Josef Böck, der eine Ausbildung als "Interkulturlotse" genossen hat, ist an der Durchführung der Veranstaltung federführend beteiligt.

Kooperation baut Vorurteile ab

"Jeder Mensch hat das Bedürfnis verstanden zu werden", meint Böck gegenüber pressetext. Wenn man Brücken bauen will, muss man den Blick auf beide Ufer richten können. Auch muss man verstehen, wie das Fundament an beiden Ufern beschaffen ist. "Natürlich bekommt man als Polizist eine einseitige Sicht, wenn man nur einseitige Kontakte mit einer Bevölkerungsgruppe hat", erzählt der Kriminalpolizist. Vor rund zehn Jahren hat sich die Lage so zugespitzt, dass unter Polizisten die Meinung vorgeherrschte, alle Schwarzen seien Drogenhändler und unter den Schwarzen hielt sich die Meinung, dass alle Polizisten Rassisten seien, schildert Böck.

"Bei einer internationalen Tagung im Jahr 2000 sind wir darauf aufmerksam gemacht worden, als Exekutive auf die Mitglieder der afrikanischen Community zuzugehen, um jenen Afrikanern zu helfen, die unter der Situation leiden", so Böck. Er wurde damals zum Koordinator dieses Pilotprojekts bestellt. Ein Grund dafür war, dass er neben seiner Polizistentätigkeit auch als Trainer für Führungsverhalten eingesetzt war. "Schließlich geht es darum, Berührungsängste und gegenseitige Vorurteile untereinander rascher abzubauen."

Gründung des Vereins "Fair & Sensibel"

Das Projekt lief gut an und 2006 entstand daraus der Verein "Fair und Sensibel - Polizei und AfrikanerInnen". Proponenten waren neben Böck der Polizist Ernst Köpl, der Universitätsprofessor Michael Zach sowie der Universitätsassistent Kojo Taylor. Ein wesentliches Merkmal dieses Vereins ist neben der Seminarschiene auch die Kultur. "Musik verbindet Menschen", betont Böck. Unter dem Titel "Fair & Sensibel Musicproject" haben Polizisten und Afrikaner gemeinsam eine CD aufgenommen.

Köpl hat das ehrgeizige Musikprojekt ins Leben gerufen. Musikalisch will man sich in der Formation in verschiedene Richtungen entwickeln, so der Bandleader. Neben Eigenkompositionen werden sowohl afrikanische Musik als auch Cover-Versionen gespielt.

Der Verein "Fair & Sensibel" hat mittlerweile seinen Fokus auch auf den Kontakt zu Flüchtlingen und Zuwanderern aller Nationen, Behinderten, Menschen anderer Religionen und Menschen mit anderer sexueller Orientierung ausgeweitet. Ziel bleibe jedoch weiterhin die gegenseitige Sensibilisierung.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-81140-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.com
|