pte20100708003 in Business

Autohändler dürsten nach Liquidität

Förderungen bleiben aus Unkenntnis ungenutzt


Autohändler spüren Finanzierungsprobleme (Foto: pixelio.de, Bernd Sterzl)
Autohändler spüren Finanzierungsprobleme (Foto: pixelio.de, Bernd Sterzl)

Köln (pte003/08.07.2010/06:05) Schon die schwere Auto-Absatzkrise im Vorjahr hat einige Händler in Existenznot gebracht. Finanzierungsengpässe machen ihnen in Folge der Krise weiterhin Probleme. Etwa ein Fünftel aller Händler spürt derzeit einen Mangel an Liquidität, wie die Marktforscher von YouGovPsychonomics http://www.psychonomics.de aufzeigen. Dafür ist zwar auch eine nach wie vor unzureichende Versorgung mit Krediten durch die Hausbanken der Unternehmen verantwortlich. Allerdings gäbe es durchaus Finanzierungsformen und Förderungen bei Staat und Banken. Sie bleiben von vielen jedoch ungenutzt - aus Unkenntnis.

Abwärtsspirale durch Finanzierungsengpässe verschärft

Die Angebote zur Einkaufsfinanzierung seitens der Autobanken haben sich nach Angaben der Händler reduziert oder verschlechtert. Die Kreditengpässe bei den Hausbanken treffen darüber hinaus auch andere Branchen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100611026/). Fast zwei Drittel aller Autohäuser wäre an passenden Fördermöglichkeiten interessiert. Nur 15 Prozent schließen eine Inanspruchnahme kategorisch aus.

Während etwa jeder dritte Händler davon ausgeht, die finanziellen Fördermöglichkeiten durch Staat und Banken "gut" zu kennen, äußern jedoch 41 Prozent ihr Unwissen. "Tatsächlich kennen 27 Prozent der Autohändler keine aktuellen Angebote zur Unterstützung bei fehlender Liquidität", sagt YouGov-Finanzdienstleistungsmarktforscher Oliver Gaedeke auf Nachfrage von pressetext. Bei Finanzierungsengpässen seien in Folge Einsparungen beim Personal und bei Vorführ- oder Gebrauchtwagen notwendig. Die Abwärtsspirale verschärfe sich, "wenn das Geschäft mangels Personal und Angeboten schrumpft", erklärt der Experte.

Hausbank bei Finanzierung stärker gefragt

Selbst unter den gut informierten Händlern ist beispielsweise die Betriebsmittel- und Investitionsfinanzierung durch Banken eine weitgehende Unbekannte. Nur 39 Prozent kennen das Mittelstandsförderprogramm der KfW und gerade die Hälfte der Autohäuser weiß über die Einkaufsfinanzierung für Neu- und Gebrauchtwagen sowie die Finanzierung von Lagerwagen und die Bereitstellung von Vorführwagenkrediten Bescheid. "Die Unkenntnis der Händler ist erschreckend", meint Gaedeke.

Fördermaßnahmen müssen dem Experten nach sowohl in der Zielgruppe als auch bei den Mittlern, in diesem Fall bei Haus- und Autobanken, gut kommuniziert werden. Allerdings sehen auch viele Händler aufgrund strenger Kriterien bei der Vergabe sowie komplizierter und zeitaufwändiger Formwege davon ab, Förderungen in Anspruch zu nehmen. Gerade Autobanken könnten sich daraus Vorteile in Form attraktiver Finanzierungsangebote erarbeiten. Derzeit hinken sie den Hausbanken dahingehend noch deutlich hinterher. So wendet sich der Großteil der Händler bei der Zwischenfinanzierung mit steigender Tendenz an die Hausbank.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Manuel Haglmüller
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