Impfung gegen Dengue-Fieber in Sicht
Krankheit breitet sich weltweit immer stärker aus
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Aedis-Stechmücken verbreiten Dengue-Fieber (Foto: cdc.org) |
La Jolla/Wien (pte029/15.02.2010/17:03) Einem Forscherteam des La Jolla Institute of Allergy & Immunology http://www.liai.org ist es gelungen, eine kontroversiell geführte Diskussion bei der Dengue-Fieber-Infektion zu beenden. Damit könnte ein eventueller Impfstoff gegen die gefährliche Erkrankung, die sich weltweit immer stärker ausbreitet, entwickelt werden. Dengue-Fieber wird von Stechmücken übertragen.
Demnach sind die im menschlichen Körper gebildeten Antikörper offensichtlich wesentlich daran beteiligt, dass eine Doppel- oder Sekundärinfektion häufig einen schweren Verlauf hat. "Unser Labor hat bewiesen, dass sub-neutralisierende Werte von Dengue-Virus-Antikörpern die Krankheit noch verschlimmern können", so Studienleiterin Sujan Shresta vom Center for Infectious Diseases. Das geschehe bei Patienten, die in ihrem Körper Antikörper gegen das Virus tragen, weil sie zuvor daran erkrankt waren.
Vier Serotypen der Erkrankung
Das Dengue-Fieber-Virus ist ein weltweit auftretendes Flavivirus in vier Serotypen. Alle haben eine Inkubationszeit von etwa sieben bis zehn Tagen. Die Infektion kommt in drei verschiedenen Formen vor: Es gibt das Dengue-Fieber mit Influenza-ähnlichen Symptomen, das Dengue-hämmorhagische Fieber (DHF) und das Dengue-Schocksyndrom (DSS).
In den 70er Jahren ist der Begriff der Antikörper-abhängigen Verstärkung der Virusinfektion als Hypothese von Scott Halstead, einem Experten auf dem Gebiet der Dengue-Fieber-Forschung, erstmals aufgetaucht. Halstead hat bei Patienten in Thailand festgestellt, dass allen schweren Verlaufsformen der Krankheit eine Dengue-Fieber-Infektion eines anderen Serotypen vorausging. "Das bedeutet, dass alle Patienten bereits vorher einmal an Dengue-Fieber erkrankt waren", so Halstead, der sich positiv darüber äußerte, dass Shresta seine Hypothese im Mausversuch bestätigen konnte.
Modell als Durchbruch für zukünftiges Vakzin
Die nunmehrige Studie und die Bestätigung des Ergebnisses ist nach Meinung der Forscher ein wesentlicher Schritt für eine zukünftige Impfung gegen Dengue-Fieber. "Derzeit gibt es keine kausale Behandlung gegen Dengue-Fieber", so Tropenmediziner und Infektiologe Ernst Wallis vom Wiener Tropenzentrum http://www.tropenzentrum.at im pressetext-Interview. Als Vorbeugung rät der Experte die Verwendung von Repellentien und Moskitonetzen.
Bei Ausbruch der Erkrankung wird auf eine so genannte symptomorientierte Behandlung gesetzt, bei der auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet wird, so der Mediziner. "In aller Regel verläuft die Erkrankung relativ mild."
Weltweiter Anstieg von Erkrankungen
Dengue-Fieber ist die weltweit häufigste virale Infektion, die von Reisenden mitgebracht wird, so Wallis. Allein in den vergangenen vier Wochen ist in verschiedenen Ländern die Erkrankung epidemieartig ausgebrochen. Etwa in der Dominikanischen Republik, in Brasilien, Kolumbien, Uruguay und Puerto Rico. Auch in Haiti befürchten Experten eine starke Zunahme an Erkrankungen.
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