pte20091117003 in Business

Bankangestellte: Nicht alle erhalten Boni

Back Offices noch immer von Stellenabbau und Lohnkürzungen betroffen


Boni für die
Boni für die "oberen Zehntausend" (Foto: aboutpixel.de, lukasdavid)

New York/Miami (pte003/17.11.2009/06:10) Die Finanzkrise hat weltweit bislang die wenigsten Banken daran gehindert, auch 2009 die traditionell hohen Boni an Top-Manager und Händler auszuzahlen. Mit knapp 30 Mrd. Dollar sollen die Beträge nach Analysten-Berechnungen selbst das bisherige Rekord-Niveau aus 2007 übertreffen. Von den Gratifikationen profitieren jedoch nur die "oberen Zehntausend" in den Konzernhierarchien. In den Verwaltungsapparaten regiert hingegen nach wie vor der Rotstift - umso bemerkenswerter, dass sich die Banken die Boni leisten.

Regulierung dauert zu lange

Mit einer Regulierung der Banker-Gehälter blieben EU und USA trotz angekündigter Maßnahmen bislang weitgehend erfolglos. "Bis eine Regulierung umgesetzt wird, ist die Krise längst vorbei. Das dauert viel zu lange", betont Hans-Peter Burghof, Lehrstuhlinhaber für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistung an der Universität Hohenheim http://www.uni-hohenheim.de , im Gespräch mit pressetext. In Großbritannien soll nunmehr die Finanzaufsicht FSA damit beauftragt werden, die Boni zu deckeln.

Anders als das Top-Management sehen sich die Back Offices der Institute jedoch nach wie vor Stellenabbaumaßnahmen, Outsourcing und niedrigeren Gehältern gegenüber. Die Vergütungen jener Angestellten, die ihren Job behalten konnten, sind etwa in den USA im Vergleich zu den Rekord-Boni zwischen Januar und September nur marginal gestiegen. Wie BusinessWeek unter Berufung auf Angaben des Bureau of Labor Statistics berichtet, wurden die durchschnittlichen Stundenlöhne von 20,46 auf nur 20,47 Dollar erhöht. Zwischendurch seien sie sogar gesunken.

Jobs eliminiert oder ausgelagert

Angesichts der Wirtschaftskrise werden Konzernverwaltungen branchenübergreifend zusammengekürzt. Der Unternehmensberatung The Hackett Group zufolge werden zwischen 2008 und 2010 in Europa und Nordamerika bereits knapp 1,4 Mio. Stellen in den Back Offices der 4.000 größten Konzerne eingespart - knapp die Hälfte davon allein 2009. Die Arbeitsplätze in den Bereichen IT, Finanzen, Einkauf und Human Resources würden entweder eliminiert oder ausgelagert.

Experten zufolge wird der Großteil der weiterhin schwindenden Stellen in den Konzernverwaltungen auch nach der Rezession nicht wieder geschaffen. Besonders in Schwellenländer ausgelagerte Jobs würden angesichts niedrigerer Lohnkosten nicht mehr zurückkehren. Zudem verlagere sich die Geschäftstätigkeit der Konzerne ohnehin in jene wachstumsstarken Länder. Der vergleichsweise verhaltene Aufschwung in Europa und USA könne diese Tendenz nicht stoppen.

(Ende)
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