Chinas Regierung drängt Bevölkerung zu Goldkauf
Ungewöhnliche Empfehlung könnte Edelmetallpreise beeinflussen
![]() |
Chinas Regierung empfiehlt Kauf von Gold und Silber (Foto: aboutpixel.de, ET2) |
Peking (pte020/04.09.2009/11:39) Die chinesische Regierung soll ihrer Bevölkerung nahegelegt haben, in die Edelmetalle Gold und Silber zu investieren. Dazu hat die Volksrepublik eine entsprechende Kaufanleitung für Privat-Investments abseits der Finanzmärkte über das Staatsfernsehen China Central Television aussenden lassen, wie ein aktueller Bericht, der sogenannte Thunder Road Report, meldet. In dem Fernsehbeitrag habe die Regierung erklärt, wie einfach die Anschaffung von Gold zu Investitionszwecken funktioniere. Die ungewöhnliche Handelsempfehlung gehe darüber hinaus mit Kaufanreizen einher, wonach bei jeder chinesischen Bank Goldbarren in den vier Einheiten 500 Gramm, ein, zwei und fünf Kilogramm zum Kauf erhältlich seien. Sollte dem Ruf der Regierung nur ein Teil der 1,3 Mrd. Einwohner Chinas folgen, erwartet der Bericht steigende Edelmetallpreise. Experten gibt die Empfehlung jedoch Rätsel auf.
"Man kann nur spekulieren, was der Hintergrund für eine derart ungewöhnliche Maßnahme sein könnte", meint Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank http://www.commerzbank.com , im Gespräch mit pressetext. Allerdings dürften die potenziellen Auswirkungen auf die Preisentwicklung des Edelmetalls nicht allzu schwer ausfallen. "Ich würde das nicht überbewerten. Von der chinesischen Bevölkerung kann es sich vermutlich nur ein äußerst kleiner Teil leisten, Gold zu Investitionszwecken zu kaufen. Dies trifft wohl nur auf die oberen Zehntausend zu", betont Fritsch. Die in Chinas Banken angeblich aufgelegten Goldeinheiten stellen darüber hinaus selbst für westliche Privatanleger hohe Mengen dar. Im Handel abseits der Finanzmärkte ist die kleinste angegebene Einheit - ein 500-Gramm-Barren - zu Preisen ab rund 11.500 Euro erhältlich.
"Die chinesische Regierung versucht einen nationalen Goldrausch zu erzeugen - und es funktioniert", ist der Bericht überzeugt. Dabei wurde der physische Privatbesitz von Edelmetallen in China noch vor wenigen Jahren streng kontrolliert. Die Regulierung sei nunmehr entscheidend gelockert worden. Als möglicher Grund für den politisch erzeugten Goldwahn gilt ein beabsichtigter weiterer Schlag gegen die US-Währung. Die Volksrepublik versuche dadurch, große Teile der Währungsreserven aus dem Dollar in den Rohstoff zu verlagern. "Das ist nur schwer zu glauben. Ein Abbau von Währungsreserven wird über die Notenbanken abgewickelt und nicht über die eigene Bevölkerung", stellt Fritsch gegenüber pressetext klar. Dennoch könne sich China bis zum kommenden Jahr zum weltweit größten Goldmarkt entwickeln und damit Indien überholen.
(Ende)| Aussender: | pressetext.deutschland |
| Ansprechpartner: | Manuel Haglmüller |
| Tel.: | +43-1-811-40-315 |
| E-Mail: | haglmueller@pressetext.com |


