pte20090807019 in Business

Iran-Pakete kosten DHL 9,4 Mio. Dollar

Neue Koordinierungsstelle angelegt - Zusätzliches Personal eingestellt


DHL will Fehler künftig vermeiden (dhl-usa.com)
DHL will Fehler künftig vermeiden (dhl-usa.com)

Washington/Bonn (pte019/07.08.2009/13:30) Der Deutsche-Post-Tochter DHL http://www.dhl.com wird der jahrelange Versand in Länder wie den Iran, Sudan oder Syrien zum Verhängnis. Da die US-Regierung gegen diese Nationen Handelsembargos verhängt hat, können Zusteller bei Zuwiderhandlungen von der US-Justiz mit hohen Geldstrafen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Express-Dienstleister kommt daher um eine Strafe nicht herum und muss dem US-Finanzministerium 9,4 Mio. Dollar zahlen. Neben dem Transport von den Vereinigten Staaten in Embargo-Länder wird dem Konzern auch die fehlende Dokumentation von Sendungen in diese Regionen vorgeworfen.

"Es gibt Vorgaben für den Versand in diese Länder. Festgelegt ist auch, was mit welchem Wert von Logistik-Dienstleistern transportiert werden darf. Bereits vor der Einigung mit den US-Behörden haben wir die interne Konsolidierung vorangetrieben", sagt DHL-Sprecher Claus Korfmacher gegenüber pressetext. Laut dem Unternehmen werden solche Sendungen nun an einer zentralen Stelle gescreent und bearbeitet. Eigens zu diesem Zweck habe man zusätzlich geschultes Personal eingestellt. Trotz der hohen Geldstrafe sei die "Sache nun abgeschlossen" - alle Vorkehrungen seien getroffen worden, um künftiges Fehlverhalten auszuschließen.

Offiziellen Angaben des US-Finanzministeriums http://www.ustreas.gov nach werden DHL "umfassende Verstöße" zur Last gelegt. Im Detail soll es dabei um rund 300 Lieferungen in den Iran und den Sudan gehen, die zwischen August 2002 und März 2007 von dem Logistik-Dienstleister abgewickelt wurden. Außerdem sollen Tausende von Sendungsfrachtbriefen in den Iran zwischen Dezember und 2002 und April 2006 fehlen. Nicht nur, dass US-Behörden den Versand von Paketen in die genannten Regionen strickt untersagen. Auch schreiben sie per Gesetz vor, die entsprechenden Paket-Dokumente mindestens fünf Jahre aufzubewahren.

DHL Express USA verwies darauf, im Rahmen von Mio. abgewickelter Transaktionen, die jedes Jahr bearbeitet werden, dass die kritisierten Geschäfte "deutlich weniger als ein Prozent des Gesamtvolumens" ausmachen. "Im Kundenauftrag wurden nur persönliche Gegenstände und Briefe sowie weitestgehend Konsumgüter verschickt. Insofern handelt es sich nicht um strategisch heikle Güter", sagt Korfmacher im pressetext-Gespräch. Aus einem Regierungsdokument geht unterdessen hervor, dass an Iran-Empfänger neben Kleidung und Familienbildern auch Accessoires für Haustiere sowie Notebooks und PC-Zubehör gingen.

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