phion-Verkauf ein Drama für Aktionäre
30 Euro Verlust für Anleger bei Übernahme durch Barracuda Networks
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Aktionäre verlören bei Übernahme 30 Euro je Aktie (Foto: pixelio.de, RainerSturm) |
Wien/Innsbruck (pte036/29.07.2009/13:55) Die kurz bevorstehende Übernahme des Tiroler Softwareanbieters phion http://www.phion.at durch den US-Sicherheitsexperten Barracuda Networks http://www.barracudanetworks.com bedeutet hohe Verluste für die Aktionäre. Wie der österreichische Konzern bereits Mitte des Monats angekündigt hatte, soll bereits eine Vereinbarung mit den Kernaktionären über den Verkauf ihrer Anteile getroffen worden sein. Die Amerikaner bieten dabei nur zwölf Euro je Aktie. Gegengerechnet mit dem Aktienwert des Börsengangs vor zwei Jahren über 42 Euro, ergibt sich nun ein Wertverlust für die Anleger von 30 Euro.
"Kommt es tatsächlich zu einer endgültigen Übernahme zu einem solch geringen Preis, dann wird es für die Aktionäre brenzlig. Damit scheinen sich die Befürchtungen sowie kritischen Stimmen zum einstigen IPO vor zwei Jahren zu bestätigen", heißt es von einem Marktinsider gegenüber pressetext. Ein Analyst bewertet den in Aussicht gestellten Aktien-Kaufpreis ähnlich kritisch: "Der Verlust wäre riesig. Barracuda nutzt die aktuelle schwierige Marktlage zu seinen Gunsten aus, schließlich passt phion in das Portfolio der Amerikaner." Der Experte stellt auch klar, dass der phion-IPO 2007 einen "ungünstigen Zeitpunkt" markiert. Bis zum Redaktionsschluss war eine phion-Stellungnahme trotz Anfrage von pressetext nicht zu erhalten.
Trotz aller Gerüchte ist der Deal aber noch nicht in trockenen Tüchern. Schließlich steht das Kaufangebot unter der aufschiebenden Bedingung, dass die finale Bieterin zum Abschluss der Angebotsfrist über 75 Prozent sowie eine Aktie der stimmberechtigten Papiere verfügen muss. Alle Kernaktionäre zusammen halten derzeit 22 Prozent. Bereits im Vorfeld des IPOs hatte pressetext auf die Risiken hingeweisen. Damals wurde die Doppelrolle der Erste Bank als Haupt-Sponsor der Capexit und Lead Manager des IPOs kritisiert. Für Aufsehen sorgte damals, dass Capexit phion-Aktien auf den Markt warf und Erinnerungen an die "Zeiten der Dotcom-Blase wach wurden" (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/070620042/).
Von phion heißt es, dass man dem Übernahmeangebot Barracuda Networks "grundsätzlich freundlich gegenübersteht". Die Vereinbarung werde von den Kernaktionären Wieland Alge, Klaus Maximilian Gheri und Peter Marte getragen. Das Ziel Barracuda Networks besteht darin, phion-Produkte exklusiv und unter eigenem Namen in den USA, Kanada, China, Japan, Mexiko und Brasilien zu vertreiben. "Es ist bezeichnend, wenn die an der Wiener Börse im mid market notierte Aktie vom Handel ausgesetzt wurde", fügt der Experte im Gespräch mit pressetext hinzu. Trotz des für die Aktionäre enttäuschenden Preises erwirtschaftete phion im Geschäftsjahr 2008/2009 einen Umsatz von 11,8 Mio. Euro - ein Jahr zuvor waren es 7,8 Mio. Euro. Dennoch weitete sich der EBIT-Verlust um knapp eine Mio. Euro auf 2,62 Mio. Euro aus. Auch das EBITDA stieg von minus 0,8 auf nun minus 1,16 Mio. Euro.
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