pte20090403024 in Business

Autoradio-Diebstahl: Das aussterbende Verbrechen

Gestohlene Geräte kaum lukrativ - Über 50 Prozent weniger Diebstähle


Diebe lassen Autoradios links liegen (Foto: pixelio.de, motograf)
Diebe lassen Autoradios links liegen (Foto: pixelio.de, motograf)

Washington/Wiesbaden (pte024/03.04.2009/13:54) Auf Autoeinbrüche spezialisierte Diebe haben ihr Interesse an Autoradios weitgehend verloren. So ist die Zahl der Diebstähle in den USA innerhalb der vergangenen 15 Jahre um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Dem jüngsten Verbrechensbericht des FBI http://www.fbi.gov zufolge wurden 1994 noch über eine Mio. Autoradios als gestohlen gemeldet, während es im Vorjahr nur mehr rund 400.000 waren. Die rückläufige Tendenz zu Vorfällen ist jedoch nicht etwa mit einem generellen Rückgang der Verbrechensrate zu begründen. So ist die Zahl der Autodiebstähle im Vergleich auf einem hohen Niveau geblieben. Vielmehr hat die sinkende Marktwert- und Preisentwicklung der Geräte ihre Spuren auch im Verbrechermilieu hinterlassen. Darüber hinaus machen technische Vorkehrungen Autoradios nach ihrer Entwendung weitgehend unbrauchbar.

Die Preise von Audiogeräten für PKWs sind in den vergangenen Jahren eingeknickt. Mit dem Marktwert der Neuware ist auch der zu erzielende Preis für gestohlene Ware am Schwarzmarkt gesunken. Während etwa die ersten Modelle von Autoradios mit CD-Wechslern noch bei einem Kostenniveau in Höhe von rund 1.000 Euro und mehr angesiedelt waren, konnte selbst der technologische Fortschritt den Preisknick bei Neugeräten nicht bremsen. Mit MP3-Player, CD-Laufwerk, USB- und Speicherkartenanschluss oder DVD-Player ausgestattete Radios sind mittlerweile ab rund 60 Euro erhältlich. Je nach technischen Merkmalen klettert der Preis auf ein bereits hohes Niveau von 300 Euro. Zu entsprechend schlechten Konditionen lassen sich gestohlene Autoradios nunmehr am Schwarzmarkt verkaufen. Im Vergleich dazu ist das Risiko für die Täter schlichtweg zu hoch.

Technische Vorkehrungen machen neue Modelle von Autoradios zudem beinahe diebstahlsicher. Vonseiten vieler Autohersteller werden die Audiogeräte mittlerweile ihren verschiedenen Serien angepasst. Entwendete Autoradios können somit weder in andere Marken noch andere Klassen des gleichen Konstrukteurs eingebaut werden. Zwar ist der Diebstahl der Geräte damit nicht zu verhindern. Für einen Weiterverkauf der Radios kämen jedoch ausschließlich Kunden in Frage, die das gleiche Modell fahren. Bei serienmäßiger Ausstattung verfügen diese jedoch ohnehin bereits über eines der Radios. Somit werden gestohlenen Geräte zumindest zweckentfremdet und für Diebe praktisch wertlos. Darüber hinaus ist der Großteil der heute erhältlichen Autoradios mit elektronischen Sicherungen, PIN-Codes oder abnehmbaren Bedienelementen zum Diebstahlschutz ausgestattet. Der steigende Aufwand beim Autoradioklau lohnt sich für Diebe nicht mehr wie früher.

Wie das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) http://www.bka.de auf Anfrage von pressetext mitteilt, existiert in Deutschland keine gesonderte Erhebung über Entwendungen von Autoradios. Stattdessen führt das BKA lediglich Aufzeichnungen über den Diebstahl aus bzw. in Kraftfahrzeugen, worunter auch andere Wertgegenstände wie etwa Navigationsgeräte fallen. Den Statistiken zufolge sind in den vergangenen Jahren eine leicht rückläufige Entwicklung sowie eine leicht gestiegene Aufklärungsquote zu beobachten.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Manuel Haglmüller
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