Produktionsstopp deutscher Fabriken in Peking verhindert
Behörden gewähren Ausnahmeregelungen mit erheblichen Auflagen
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Olympiastadion Peking (Foto: pixelio.de, Klaus-Uwe Gerhardt) |
Peking (pte037/15.07.2008/16:36) Der drohende Produktionsstopp für deutsche Fabriken an dem nahe Peking gelegenen Industriestandort Langfang während der Olympischen Spiele konnte durch Teilübereinkünfte mit den chinesischen Behörden verhindert werden. Unter zum Teil erheblichen Auflagen erhielten die 43 der insgesamt 86 betroffenen ausländischen Firmen bislang mündliche Zusagen für die Weiterproduktion, wie das Handelsblatt berichtet. Ursprünglich sollten diese ihre Produktion von heute, Dienstag, bis Ende September einstellen, um die Luftqualität in der chinesischen Hauptstadt während der Olympischen Spiele zu verbessern (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080709019). Nach massiven Protesten, politischen Interventionen und drohenden Prozessen vor Gericht lenkt das Veranstalterland des Sportereignisses nun offenbar ein, wenngleich noch keine schriftlichen Mitteilungen an die Unternehmen ergangen seien.
Mit Ausnahme der in Düren ansässigen Hoesch Metallurgie http://www.hoesch-metallurgie.com würden alle von dem Produktionsstopp bedrohten deutschen Unternehmen die Zusage zur Weiterproduktion erhalten haben, heißt es in dem Bericht. "Hoesch hat in Langfang weder eine umweltschädliche Produktion noch müssen wir unsere Produktion am Standort Langfang während der Zeit der Olympischen Spiele einstellen", entgegnet Hoesch-Geschäftsführer Reiner Bauer auf Anfrage von pressetext. Abseits der Vorkehrungen zur Verbesserung der Luftqualität über Peking seien die Maßnahmen und Einschränkungen für dort produzierende Unternehmen vorwiegend von Sicherheitsbedenken geleitet. Aufgrund möglicher Terroranschläge erließen die Behörden ein ab dem 20. Juli für die Hauptstadt gültiges LKW-Fahrverbot, das dort ansässige Produktionsstandorte vor erhebliche Zulieferschwierigkeiten stellen könnte.
Die Maßnahme sei keine Aktion, die sich gegen ausländische Unternehmen richtet. "Überwiegend sind chinesische Unternehmen betroffen", wird Leif Göritz, Geschäftsführer des German Centre in Peking, vom Handelsblatt zitiert. Gleichzeitig beklagen ausländische Unternehmen wie der deutsche Maschinenbauer Hess jedoch bevorstehende Engpässe aufgrund der Schließungen chinesischer Zulieferer. Die Lack- und Farbenfabrik Wörwag, die in Langfang Lacke für Industriekunden herstellt, habe lediglich eine Teilduldung zur Weiterproduktion erhalten und bereits vorproduziert, um den Ausfällen zu begegnen. Dadurch und aufgrund der logistischen Beschränkungen seien dem Unternehmen jedoch deutliche Mehrkosten entstanden. Das Transportverbot für viele chemische Substanzen während des Events stellt den Betrieb vor zusätzliche Probleme. Die chinesischen Behörden stehen besonders aufgrund der Kurzfristigkeit und der mangelnden Kommunikation der Maßnahmen weiterhin im Kreuzfeuer der Kritik.
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