pts20071115046 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

(Informations-)Technologien für umgebungsunterstütztes Leben

talk&match.IT: IT-Informationstransfer- und Matchmaking-Event


Schwechat (pts046/15.11.2007/19:45) Einen direkten Zusammenhang zwischen den massiven Veränderungen demografischer Strukturen und den neuesten Entwicklungen digitaler Technologien zeigte die hochinteressante talk&match.IT - Konferenz zum Thema "(Informations-)Technologien für umgebungsunterstütztes Leben" am 12. November in Schwechat.

Die Alterspyramide entwickelt sich zum "Alterspilz"; im Jahr 2030 wird in vielen europäischen Ländern die Altersgruppe über 60 den größten Bevölkerungsanteil darstellen. Obwohl Technologien der jungen Disziplin "Ambient Assisted Living (AAL)", also Technologien für umgebungsunterstütztes Leben, eng verwandt mit dem Bereich "Smart Home", grundsätzlich über Hilfestellungen für ältere und/oder kranke MitbürgerInnen hinausgehen, konzentrieren sich Wirtschaft und Forschung zur Zeit hauptsächlich auf dieses interessante Spezialgebiet.

a.o.Univ.Prof. DI Dr. Wolfgang Zagler, Vorstand des Instituts FORTEC an der TU Wien, wissenschaftlicher Leiter der Schwechater AAL-Forschungseinrichtung CEIT RALTEC und Österreichs Pionier in Sachen AAL, beschrieb in seinem Vortrag das Paradoxon, dass bis zu 40 % der Ausgaben in der Automobilproduktion für spezielle unterstützende Elektronik bzw. Informationstechnologie, wie Bordcomputer, ABS, ASR, Zentralverrieglung und ähnliches ausgegeben wird, die Digitalisierung der eigenen vier Wände jedoch gerade erst in ihren Anfängen begriffen ist. Hier bestehe eklatanter Nachholbedarf, so Zagler.

Dass sich die Informationstechnologie auf Lösungen für Menschen mit spezifischen Bedürfnissen verstärkt konzentrieren muss, wurde nicht zuletzt durch das Referat der Primaria Dr. Katharina Pils vom Wiener Sophienspital klar, die die Sturzhäufigkeit bei älteren Menschen sehr eindrucksvoll darstellte.

Die Thematik wird auch bereits von der Fördereinrichtungen der öffentlichen Hand wahrgenommen. Dr. Gerda Geyer von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG erläuterte im Rahmen Ihres Vortrags das relevante Förderprogramm "benefit" des BMVIT.

Innerhalb eines Blocks der Information Society-Initiative eSchwechat.at, die auch den Rahmen der talk&match.IT - Veranstaltungsreihe bildet, beschrieb eSchwechat.at-Programm-Manager DI Helmut Paugger das "Ambient Assisted LivingLab Schwechat", eine Forschungs-, Entwicklungs- und Testumgebung unter Einbeziehung der Schwechater Bevölkerung, Wirtschaft und Institutionen, wie z.B. dem Seniorenzentrum sowie der Schulen am Standort.

CEIT RALTEC in Schwechat arbeitet gemäß DI(FH) Harald Jagos an Projekten wie dem "eShoe", einer sensorgestützten Technologie in einem Spezialschuh zur Vermeidung von Stürzen älterer Menschen. Das Projekt "eHome", vorgetragen vom Senior-Researcher von CEIT RALTEC, DI Paul Panek, stellt demgegenüber eine gesamte intelligente Wohnumgebung dar, die älteren Menschen künftig das Leben in den eigenen vier Wänden erleichtern wird.

Parallel dazu befassen sich auch die Austrian Research Centers im Rahmen von "S.A.F.E - Safe Assistant for the Elderly" mit dem Thema intelligentes Wohnen, wie Andreas Hochgatterer vom Bereich Biomedical Engineering erläuterte.

Internationale Entwicklungen wurden beispielhaft von Dr. Andras Arato und Norbert Markus von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften dargestellt. Markus ist blind und demonstrierte Braille-Eingabe und Sprachausgabe an einem Spezialhandy im Rahmen des Projekts "MObile SlateTalker (MOST)". Der zweite internationale Gast war Tarja Heinonen; Msc. von der PIRAMK University of Applied Sciences in Tampere, Finnland, die die Bandbreite der dortigen AAL-Programme eindrucksvoll erläuterte.

Einer der Sponsoren der talk&match.IT - Konferenz war das bekannte österreichische IT- und Engineering-Unternehmen BEKO, deren Vertreter Armin Sharifpour-Langroudi eine gemeinsame Plattform für die vielfältigen AAL- bzw. Smart-Home-Applikationen vorstellte.

Welche ethischen Dimensionen die Umsetzung derartiger Projekte vor allem in der direkten Erprobung mit Testpersonen der betroffenen Zielgruppen hat, wurde anschaulich von Dr. Marjo Rauhala, MSc. vom Institut FORTEC an der TU Wien dargestellt.

Der Event, der unter dem Ehrenschutz von Dr. Caspar Einem (Abg. zum NR., früherer Bundesminister für Wissenschaft), Dr. Friedrich Bock (früherer Vorsitzender der Fachgruppe Unternehmensberatung und IT der WKO) und Hannes Fazekas (Abg. zum NR., Bürgermeister der Stadt Schwechat) stand, wurde von academia nova, BEKO Engineering & Informatik und der Stadtgemeinde Schwechat gesponsert. talk&match.IT! wurde von Innovation Consultancy in Kooperation mit der Fachgruppe Unternehmensberatung und IT der WKNÖ, CEIT RALTEC und ITBeurope veranstaltet. Medienpartner waren die Fachzeitschrift Computerwelt sowie NÖN - Niederösterreichische Nachrichten.

DI Helmut Paugger, vom Veranstalter Innovation Consultancy: "Im Rahmen unseres talk&match.IT - Events konnten viele interessante und vor allem zukunftsweisende AAL-Projekte dem interessierten Publikum präsentiert werden. Zudem gab es die Möglichkeit, neue Partner für künftige Projekte kennen zu lernen, was die Teilnehmer der Veranstaltung auch zahlreich nützten. Der Standort Schwechat konnte sich damit einmal mehr als optimaler Treffpunkt und Firmenstandort für die IT-Branche positionieren."

Weitere Informationen

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eSchwechat.at - Programm-Management

Hr. DI Helmut Paugger

Am Concorde Park 2
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F +43-1-903 60-10 09

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(Ende)
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Ansprechpartner: DI Helmut Paugger
Tel.: + 43 (0)1 903 60 - 10 00
E-Mail: h.paugger@innocon.at
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