pts20070924008 Technologie/Digitalisierung, Bildung/Karriere

OCG: Woche der Informatik

Vertreter der Politik nehmen teil


Wien (pts008/24.09.2007/09:52) Die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) veranstaltet in der Zeit vom 19.09.-28.09.2007 die Woche der Informatik. Mit Schwerpunktthemen an den einzelnen Tagen soll die Position der Informatik in den Vordergrund gerückt werden. Der kommende Montag (24.09.)ist der Wirtschaft gewidmet und steht unter dem Motto "3 Jahre EU-Erweiterung: Die neuen Länder und die österreichische IT-Gefahr oder Chance?". In der Wirtschaftskammer Wien hält Werner Faymann einen Keynote-Vortrag zum Thema, Staatssekretärin Heidrun Silhavy nimmt an einer Podiumsdiskussion mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft teil.

Der Dienstag (25.09.) steht im Zeichen der Informatikforschung. Dazu findet auf der TU Wien eine Podiumsdiskussion mit BM Hahn zum Thema "Informatikforschung als Motor des Wirtschaftswachstums in Österreich" statt.

Das Programm für die beiden Tage:

Montag, 24. September 2007
3 Jahre EU Erweiterung: Die Neuen Länder und die Österreichische IT - Gefahren oder Chance

Wirtschaftskammer Wien
Stubenring 8-10
1010 Wien

Eröffnung
16:00
* KommR Brigitte Jank, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
* Prof. Ing. Peter Kotauczek, Präsident Verband Österreichischer Software Industrie
* Alfred Harl CMC, Obmann UBIT, Wirtschaftskammer Österreich

Keynote:
16:15
Bundesminister Werner Faymann, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

Themenvorträge:
16:35
Ostöffnung - Gefahr oder Chance für Siemens SIS
Dr. Albert Felbauer, CEO Siemens IT-Solutions and Services GmbH (SIS SBS)
16:50
Ostöffnung Die große Chance für CSC Wien
Mag. Manfred Prinz
CEO Computer Sciences Consulting Austria GmbH

Podiumsdiskussion:
Beginn: 17:10
* Staatssekretärin Heidrun SILHAVY, Bundeskanzleramt
* KommR Brigitte JANK, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien
* Alfred HARL, Obmann UBIT, Wirtschaftskammer Österreich
* Prof. Ing. Peter KOTAUCZEK, Präsident des VÖSI, CEO der BEKO Holding AG
* Dr. Albert FELBAUER, CEO Siemens IT-Solutions and Services GmbH
* Univ.-Prof. Dr. Gerald FUTSCHEK, OCG Präsident
* Mag. Heinrich NIKOLL, Herausgeber it&t business

Moderation: Edmund Lindau, Computerwelt

Anschliessend Buffet und Gedankenaustausch / Networking

Dienstag, 25. September 2007

Bundesminister Johannes Hahn diskutiert mit Vertreter/innen aus Wirtschaft und Forschung zum Thema Informatikforschung in Österreich: IT als Motor des Wirtschaftswachstums.

Technische Universität Wien
Freihaus, FH8
Wiedner Hauptstraße 8-10
1040 Wien

13:00
* Eröffnung durch Univ.-Prof. Dr. Gerald Futschek, OCG , TU Wien
* Begrüßung durch o.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Franz Rammerstorfer, Vizerektor für Forschung der TU Wien

13:05 bis 15:00 Uhr
Podiumsdiskussion mit
* BM Dr. Johannes Hahn, BM für Wissenschaft und Forschung
* GF Sabine Fleischmann, Sun Microsystems
* Univ.-Prof. Dr. Georg Gottlob, Oxford University
* Univ.-Prof. Dr. Bruno Buchberger, Research Institute for Symbolic Computation
* Mag. Dr. Hannes Leo, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung

Moderation: Univ.-Prof. Dr. Gerti Kappel, TU Wien

Die Teilnahme ist kostenlos, um online-Anmeldung wird gebeten.

Das Gesamtprogramm sowie die Anmeldemöglichkeit finden Sie unter:

http://www.ocg.at/informatik07/index.html

http://www.ocg.at/informatik07/files/wdi_gesamt-kl.pdf

Den Auftakt zur Veranstaltungsreihe bildete der von OCG-Präsident Univ.-Prof. Dr. Gerald Futschek moderierte Tag der Informatikgeschichte, der im Technischen Museum Wien stattfand. Dass, so Futschek, Geschichte nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft impliziert, war aus den Vorträgen ersichtlich, die die neuesten Entwicklungen aus unterschiedlichen Forschungsbereichen widerspiegelten: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Berhard Rinner, Professor für Pervasive Computing an der Universität Klagenfurt und Vorsitzender der "International Conference on Distributed Smart Cameras" (einer jener 10 Konferenzen, die parallel zur Woche der Informatik stattfinden), läutete den Beginn der Informatik Keynotes ein, einer Vortragsreihe, die in der Woche der Informatik ihren Auftakt findet und von nun an regelmäßig IT-relevante Themen auf allgemein verständliche Weise behandeln wird.

Die intelligente Kamera

In seinem anschaulichen Vortrag beleuchtete Rinner das Thema der intelligenten Kameras, welche den Alltag gemeinsam mit Pervasive Computing immer stärker durchdringen und ein attraktives Forschungsgebiet darstellen. Intelligente Kameras können dank ihres On-Board-Computers nicht nur untereinander kommunizieren, sondern auch abstrahierte Daten liefern und bieten somit eine Lösung für die Speicherung und Analyse der enormen Fülle an von den Kameras gewonnen Daten.
Univ.-Prof. Dietmar Dietrich (TU Wien) schilderte in seiner fächerübergreifenden Präsentation die Möglichkeiten, welche das psychoanalytische Modell des mentalen Apparats für den Bereich der Automation (speziell im Bereich der Künstlichen Intelligenz) bietet.

Zukunft ist Geschichte

Computerpionier und OCG-Mitbegründer Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Zemanek sprach über "Die Entwicklung der Informatik", die er auf augenzwinkernde Weise mit seiner eigenen Lebensgeschichte verknüpfte, welche von der Globalisierung und Digitalisierung geprägt war. Auf einem abschließenden Gang durch die exklusiv für die OCG-Veranstaltung geöffnete Ausstellung medien.welten gab Zemanek schillernde Anekdoten zum Besten, unter anderem zu seinem legendären Mailüfterl, dem ersten volltransistorischen Computer Europas.
Wenn die Zukunft ein Teil der Geschichte der Informatik ist, wie denkt Zemanek dann über diese? Was die Hardware betrifft, so sieht er den nächsten Schritt im Lichtcomputer, der Quantencomputer ist für ihn erst der übernächste Schritt. Darüber hinaus wies auf die politischen Implikationen von Verbindungen hin, bei denen über das Internet nicht nur kommuniziert wird, sondern online erhaltene Befehle auch tatsächlich ausgeführt werden.

Der zweite Tag der Woche der Informatik, der im Wiener Media-Tower abgehaltene Tag der Forschungszentren, war neben verschiedenen Vorträgen von Vertretern der Forschungszentren SCCH, EC3 und ARC durch anregende, verblüffend einmütige und vor allem gut besuchte Podiumsdiskussionen geprägt. Darüber hinaus bot der Ausstellungsbereich mit Ständen von elf der wichtigsten heimischen IT-Forschungszentren, die ihre Organisationen sowie laufende Projekte vorstellten, einen guten Überblick über die heimische Szene.

Förderung für Spitzenforschung

Die Teilnehmer an der von Oliver Lehmann, dem Chefredakteur von LW Media, moderierten Podiumsdiskussion zum Thema "Rahmenbedingungen für außeruniversitäre Spitzenforschung in Österreich" vertraten die verschiedenen Ebenen der Forschungsförderung: Dr. Maria Bendl (BMWA) repräsentierte den ministerialen Bereich, Mag. Eva Czernohorszky vom ZIT (Zentrum für Innovation und Technologie) die Stadt Wien, Barbara Kunz von der FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) die anwendungsorientierte Forschung, und Prof. Dr. Thomas Eiter vom FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) sprach für die Grundlagenforschung. Wie viel von den 6,8 Mrd. Euro an jährlichen Forschungsausgaben (2,54% des BIP) auf IT-Förderung entfallen, ist schwer auszumachen, da die Informationstechnologie einen wesentlichen Bestandteil aller geförderten Projekte ausmacht. Einigkeit herrschte darüber, dass in Österreich bei der Finanzierung von Risiko-Projekten Verbesserungsbedarf besteht.

Informationsflut und -filter

Dr. Gertraud Leimüller, Geschäftsführerin der Winnovation Consulting GmbH, Dr. Werner Wiedermann (F&E in der Mobilkom Austria AG), Dipl.-Ing. Georg Stonawski, Geschäftsführer des VRVis (Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH) und Dr. Peter Reichl, Key Researcher im Forschungszentrum Telekommunikation Wien (ftw), diskutierten unter der Moderation von economy-Herausgeber Christian Czaak über "Information im Überfluss". Gesprächspunkte waren der Umgang mit den neuen Medien und die oft zu beobachtende Vernachlässigung von realen Kontakten. Während sich mancher Teilnehmer bereits den digitalen Daten-filternden Klon zu Abschottungszwecken ausmalte, wiesen andere Diskutanten auf die Selbstverantwortung bezüglich Information und die Offenheit für neue Kanäle hin.

Der wandernde Akt

Die Patienten-begleitende "Elektronische Gesundheitsakte ELGA", die 2012 implementiert werden soll, sieht die Vernetzung von digitaler Information im österreichischen Gesundheitswesen vor. Die Teilnehmer an der abschließenden Podiumsdiskussion zu diesem Thema - Dr. Thomas Mück, Stellvertretender Generaldirektor der SVA, Univ.-Prof. DDr. Wolfgang Dorda von der Medizinischen Universität Wien, Dr. Waltraud Kotschy, Österreichische Datenschutzkommission, Dr. Elisabeth Stiller-Erdpresser, Siemens AG, und Univ.-Prof. A Min Tjoa von Secure Business Austria (SBA) - betrachteten insbesondere die Grundfunktionen von ELGA. Die Moderation hatte erneut Oliver Lehmann über. Was konkrete Zahlen über Kosten und Termine sowie die Verwendung des gewonnenen Datenmaterials betrifft, das anonymisiert für wissenschaftliche Zwecke freigegeben werden könnte, so erscheint ELGA als ein noch wenig greifbares Projekt. Über die Bedeutung von Patientendatenschutz und exzellenten Filterfunktionen (die es dem Arzt erleichtern sollen, relevante Daten in der Informationsfülle von ELGA zu finden) herrschte jedoch kein Zweifel.

Kontakt:

Mag. Christine Haas
Österreichische Computer Gesellschaft (OCG)
01/512 02 35/51
haas@ocg.at

Über die OCG:

Österreichische Computer Gesellschaft (OCG)

Die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) vertritt heimische Interessen aktiv in bedeutenden internationalen Organisationen in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Sie fördert Aktivitäten und Arbeitskreise in den verschiedensten Bereichen wie zum Beispiel Open Source, E-Government, E-Commerce, E-Learning, E-Security, oder E-Logistics sowie die Initiierung und Förderung gesellschaftspolitischer Initiativen und Netzwerke.

Als gemeinnützige, unabhängige Vereinigung gehören der OCG über 1.600 Mitglieder aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an. Hinzu kommt eine große Zahl von Einzelpersonen, die das umfangreiche Angebot der OCG nutzen, um sich im Sinne des lebensbegleitenden Lernens weiterzubilden.

Die Aktivitäten der OCG umfassen die Organisation von internationalen wissenschaftlichen Kongressen, wirtschaftsorientierten Veranstaltungen, Seminaren sowie die Initiierung und Förderung gesellschaftspolitischer Initiativen.

Mit der Weiterentwicklung auf dem Sektor der Zertifizierung hat sich die Österreichische Computer Gesellschaft in der letzten Zeit einen Namen gemacht und eigene Zertifikate entwickelt.

Weiter Informationen finden Sie unter: http://www.ocg.at

(Ende)
Aussender: Österreichische Computer Gesellschaft (OCG)
Ansprechpartner: Mag. Christine Haas
Tel.: 01/512 02 35 /51
E-Mail: haas@ocg.at
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