pte20070822028 in Business

Risikomanagement für Unternehmen häufig noch Fremdwort

Humankapitalkrisen haben zukünftig größere Bedeutung


Unternehmen unterschätzen den Faktor Mensch (Foto: pixelio.de)
Unternehmen unterschätzen den Faktor Mensch (Foto: pixelio.de)

Wien/Graz (pte028/22.08.2007/13:56) Kaum ein Unternehmen ist derzeit auf Bedrohungen durch den Fachkräftemangel oder den plötzlichen Verlust von Schlüsselkräften adäquat vorbereitet. Zu diesem Fazit gelangt die Economist Intelligence Unit http://www.eiu.com in Kooperation mit dem globalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG http://www.kpmg.com in der heute, Mittwoch, präsentierten Studie "Best Practice in Risk Management: A Function Comes of Age". "Wird das Risikomanagement in den Unternehmen nicht effizient vorangetrieben, sind mittel- oder langfristige Zusammenbrüche möglich", verdeutlicht der Wiener KPMG-Geschäftsführer Peter Ertl gegenüber pressetext.

Die Untersuchung verdeutlicht anhand der Befragung von 220 für das Risikomanagement zuständigen Führungskräften, dass Unternehmen zwar glauben, sowohl Markt- als auch Kredit- oder Finanzkrisen gut managen zu können, bei Risiken in Hinblick auf das Humankapital jedoch häufig noch Nachbesserungsbedarf aufweisen. Die Zahlen verdeutlichen den Rückstand vieler Firmen. Zwar messen rund 50 Prozent der Befragten dem Fachkräftemangel einen hohen Stellenwert bei, dennoch gehen nur 32 Prozent mit eben diesem Risiko effizient um. "Das hat vorrangig damit zu tun, dass bilanzorientierte Kennzahlen für die Performance der Unternehmen eher greifbarer sind als Softfacts wie das Humankapital", unterstreicht Ertl.

Erste "Lerneffekte" der Unternehmen mit diesen Problemlagen effizient umzugehen, zeigen sich jedoch darin, dass sukzessive mehr Vorstände dem Risikomanagement inzwischen generell mehr Beachtung geben. Als ersten Schritt in die richtige Richtung sehen Experten den Einsatz von sogenannten Chief Risk Officers (CRO), die bereits zu 39 Prozent von den befragten Personen unternehmensintern eingesetzt werden. Laut KPMG-Wien bestünde hierbei jedoch noch erheblicher Nachholbedarf, da eine Einbettung des Risikomanagements häufig fehlt oder nur unzureichend ausgebaut ist. "Das Einsetzen eines CRO allein reicht nicht aus. Dieser kann zwar die Risiken sammeln, kategorisieren und weiterleiten, dennoch sollte ein umfassendes Enterprise Wide Risk Management im gesamten Unternehmen angewendet werden, der von allen Mitarbeitern getragen wird", so Ertl.

Als treibenden Faktor, der die Beachtung und Implementierung von Risikomanagement in Unternehmen in den letzten Jahren vorangetrieben hat, sehen die KPMG-Experten vor allem den zunehmenden Druck durch den Gesetzgeber und/oder Investoren. "Aus österreichischer Sicht kann man dafür den Corporate Governance Kodex oder das seit 2006 gültige Verbandsverantwortlichkeitsgesetz oder auch das Unternehmensstrafrecht nennen, das die Unternehmen auch in punkto Risikomanagement in die Pflicht nehmen", so Gert Weidinger, KPMG-Linz-Geschäftsführer.

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